Auf einen Blick
- Vor allem im Primärsektor (z. B. Pferdebetriebe) und im Sekundärsektor (z. B. Hufbeschlag, Veterinärbereich, Reitlehrer) wird durch die Coronakrise eine Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz gesehen.
- Bereits in Folge der Wirtschaftskrise 2008 ist zunächst die Nachfrage nach Pferden eingebrochen und in der Folge hat sich der Zuchtpferdebestand bis 2014 halbiert. Derzeit gibt nur ein Viertel der Kaufinteressenten an an der Kaufabsicht festzuhalten.
- Fast die Hälfte der Befragten macht sich Sorgen um eine Versorgung der Pferde im Krankheitsfall.
- Die von den Wirtschaftsexperten prognostizierte Rezession wird die Pferdewirtschaft in den nächsten Jahren prägen und den strukturellen Wandel beschleunigen.
- Die Pferdewirtschaft sollte die Chance ergreifen, die sich verändernden Rahmenbedingungen dafür zu nutzen, ausgetretene Pfade zu verlassen – ohne Bewährtes aufzugeben – und neue Zielgruppen für das Pferd zu begeistern.
Online-Befragung unter den Akteuren

Die Corona-Pandemie hat unmittelbare Auswirkungen auf die Pferdewirtschaft. Daher hat das HorseFuturePanel Mitte April 2020 eine Online-Befragung unter 2468 Akteuren (18 Jahre und älter) zur aktuellen Situation der Corona-Pandemie und den Auswirkungen auf die Pferdewirtschaft durchgeführt. Von den Befragten sind 519 beruflich in der Pferdewirtschaft aktiv. Interessant ist, dass es für die Ergebnisse keinen nachweisbaren Unterschied in Abhängigkeit des Bundeslandes gibt. Die Befragung soll dazu beitragen, die Bedeutung des Coronavirus auf die aktuelle und zukünftige Situation der Pferdewirtschaft in Deutschland darzustellen.
Einschätzung der wirtschaftlichen Akteure
Die Maßnahmen gegen die Pandemie-Ausbreitung betrafen viele Formen der Mensch-Mensch-Kontakte in der Reitanlage: von der Kontaktsperre bis hin zu der Schließung bestimmter Leistungsangebote und die Einhaltung der Schutzvorschriften.
Zuschüsse, Kredite oder Bürgschaften helfen
Es wurden von den öffentlichen Stellen auf Bundes-, Landes- und teils auch auf kommunaler Ebene kurzfristig Hilfen z. B. als Zuschuss, als Kredit oder als Bürgschaft zur Verfügung gestellt. Diese wurden bzw. werden auch von den Anbietern in der Pferdewirtschaft genutzt.
Eingebrochenes Interesse an Verkaufspferden
- Nur ein Viertel der Kaufinteressierten hält an der Kaufabsicht fest.
- 50 % warten ab, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die persönliche Situation hat.
- 20 % legen das Geld, das sie für den Pferdekauf einsetzen wollten, lieber zur Seite.