In der Pensionspferdehaltung geht der Trend zu Bewegungsställen. Waren die Einsteller noch bis vor ein paar Jahren damit zufrieden, dass die Pferde einen Unterstand auf einer Wiese haben und täglich gefüttert werden, sind die Anforderungen gestiegen. Vor allem in den letzten fünf Jahren entwickelten die Firmen Schauer und Hit aktiv Stallungen, in denen die Pferde dazu animiert werden sich mehr zu bewegen. Auch das bisher vor allem in Offenställen häufige Problem vieler übergewichtiger Pferde ist hier nicht vorhanden. Denn die Futtermenge kann genauso individuell zugeteilt werden wie in der Boxenhaltung. Der Pferdebesitzer bestimmt welche Menge an Kraft-, Mineralfutter und Heu sein Pferd zu fressen bekommt und wie lange es auf die Koppel darf, der Stallbesitzer programmiert das ein – und der Computer regelt alles.
Zur Erkennung können die Pferde mit einem 23 mm-Implantat im Hals gechipt werden. Der bei der Fohleneintragung implantierte Chip mit 13 mm hat dafür eine zu geringe Reichweite. Wer sein Pferd nicht mit einem zusätzlichen Implantat versehen will, kann den Transponder auch in die Mähne einflechten oder dem Pferd ein Halsband mit einem Chip anlegen. Seit einiger Zeit bieten einige Ställe auch Chips an einem Fesselband an.

Berittpferden kann man das Futter so einstellen, dass sie nicht gerade vollgefressen sind, wenn der Trainer kommt. „Aber bei diesem System fressen sich die Pferde nicht richtig voll“, meint Brandt und verweist darauf, dass es auch in ihrem Betrieb so gut wie nie Schlundverstopfung gibt, weil das Kraftfutter langsam eindosiert wird und in Intervallen gefüttert wird, die ebenfalls individuell eingestellt werden. So erhält z. B. die 28-jährige Kalinka ihr Futter in 30-sekündigen Intervallen, damit sie in Ruhe kauen kann während die neue junge Stute Fior, die noch sehr hektisch ist, jede Sekunde eine Portion bekommt, bis sie im Automaten ruhiger geworden ist. Die Pferde sollen lernen ruhig zu fressen. Eine Portion ist eine Schneckenumdrehung des Zuteilers und bringt ca. 10 bis 20 Körner. Ebenfalls einprogrammiert ist, wie lange Pferde nach der letzten Portion in der Station bleiben dürfen, Dauerparker erhalten erst das Zeichen, dass der schwenkbare Trog zurückfährt, dann gibt es ein Piepen und wenn das nichts hilft wird das Pferd mit einer Gerte herausgetrieben.