Feuer und Flamme ist Rupert Schlauderer, natürlich nur im übertragenen Sinn, wenn er einen durch seine vier Baumversuchsgärten führt. Feuer wäre das letzte, was hier gebraucht wird, denn es ist trocken, viel zu trocken. Der Klimawandel setzt dem Wald zu. „Für die Fichte wird es immer schwerer“, konstatiert Schlauderer mit sorgenvollem Blick in die Wipfel. Das ist auch der Grund, warum er 2007 das erste Arboretum angelegt hat, um zu testen, welche Baumarten mit dem wärmeren Klima zurechtkommen.

120 – in Worten: hundertzwanzig Baumarten hat er auf teilweise abenteuerlichen Wegen gesammelt, darunter allein 16 verschiedene Tannen, 10 Kiefernarten oder auch 14 Ahornarten oder sechs verschiedene Eichen. Für besonders trockene Standorte testet er zum Beispiel Elsbeere, Speierling, Baumhasel oder die Esskastanie. Wie gesagt, ein Test: „ Alles, was nichts wird, bringt auch eine Erkenntnis.“

Dabei belässt es Schlauderer nicht beim Bäume pflanzen. Zwischen den Jungpflanzen grünt und blüht eine unglaubliche Blumenvielfalt, die natürlich, wenn die Bestände sich schließen, allmählich vergeht. Aber in der Zwischenzeit gedeiht hier eine Insektenweide vom Feinsten. Um die Sache rund zu machen, hat Schlauderer aus den verschiedensten Materialien über drei Dutzend Insektenhotels aufgebaut und nicht die kleinsten. „Generell wichtig für ein Insektenhotel ist der Standort“, so Schlauderer. „Die Ausrichtung sollte nach Südosten sein, Blütenangebot drum herum und Wasser braucht es.“ Hartholz, und da besonders das der Robinie, so hat er herausgefunden, ist als Holz für die Bohrloch-Wohnungen am besten geeignet, denn da gibt es beim Bohren glatte Löcher und es fließt kein Harz.