Mayen/Wachtberg - Die deutschen Imker müssen in diesem Winter mit höheren Verlusten unter ihren Bienenvölkern rechnen. Davon geht eine aktuelle Prognose des Fachzentrums Bienen und Imkerei (FBI) in Mayen aus. Die vorliegenden Zahlen deuteten auf eine erhöhte Wintersterblichkeit in den kommenden Monaten hin, die deutschlandweit voraussichtlich zwischen 18 % und 22 % betragen werde, erklärte Institutsleiter Dr. Christoph Otten.
Untersuchungen der letzten Jahre hätten zu der Erkenntnis geführt, dass sich aus den Verlusten im Spätsommer und Herbst bereits die zu erwartende Wintersterblichkeit abschätzen lasse. Die bereits vor diesem Winter eingetretenen Verluste der Imker beliefen sich 2019 dem FBI zufolge auf 4,7 % der Bienenvölker; besonders betroffen seien dem Anschein nach die Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin sowie das Stadtgebiet von München gewesen.
Früher Trachtbeginn führt zu erhöhten Ausfällen
Laut Otten ist das auch eine Bestätigung der mittlerweile bekannten Gesetzmäßigkeit, derzufolge ein früher Trachtbeginn wie im vergangenen Jahr zu erhöhten Ausfällen im Spätsommer und Herbst führt. Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes (DIB) würde eine Winterverlustrate von rund 20 % bedeuten, dass etwa 200 000 Bienenvölker den Winter 2019/20 nicht überleben würden. Den Winter
2018/19 hatten im Schnitt 13,8 % der Völker nicht überstanden; langfristig schwanken die betreffenden Ausfälle der deutschen
Bienenhalter zwischen 10 % und mehr als 25 %.