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Tipps zur Fütterung

Heucobs für Pferde: Darauf sollten Sie achten

Heucobs sind eine gute Rohfaserquelle für ältere Pferde, die Heu nicht mehr gut zerkleinern können.
Amelie Siekmann, agrarheute
am Dienstag, 22.11.2022 - 11:56

Während bei einigen Pferden auf die Fütterung mit Kraftfutter verzichtet wird, ist Heu aus dem Futterplan nicht wegzudenken. Rohfaser ist für Pferde die wichtigste Komponente für die Verdauung und eine gesunde Darmflora. Es gibt aber einige Gründe, warum man bei einigen Pferden das Heu durch Heucobs ergänzen oder ersetzen sollte.

Pro 100 Kilogramm Körpergewicht sollten Pferde eine Menge von 1,5 Kilogramm Heu zur Verfügung haben, denn Rohfasern sind die Basis einer guten Verdauung. In einigen Fällen lässt sich die Fütterung mit Heu durch Heucobs ergänzen oder ganz ersetzen. Wir geben Ihnen Tipps, was Sie beachten sollten, wenn sie Ihrem Pferd Heucobs füttern.

Warum füttert man Heucobs?

Bei der Herstellung von Heucobs wird gemähtes Gras in einem schonenden Warmluftverfahren getrocknet, zerkleinert und gepresst. Ein großer Durchmesser der Cobs zeugt von mehr Raufutterstruktur und ist somit qualitativ hochwertig. Bei gesunden Pferden spricht nichts dagegen, das Heu gegen die Cobs zu ersetzen. Es gibt jedoch verschiedene Gründe, warum man Heu mit Cobs ergänzen oder komplett ersetzten sollte. Alte Pferde können beispielsweise Heu oftmals nicht mehr so gut fressen.

Durch stark abgemahlene Zähne verlieren Backenzähne die Struktur, die Pferde zum Zerkleinern der Heuhalme benötigen. Heucobs hingegen können diese meistens noch gut fressen. Das Gleiche gilt für Pferde mit Zahnproblemen. Auch für Pferde mit Atemwegsproblemen sind die Cobs geeignet. Durch eine sorgfältige Herstellung sind diese frei von Schimmelpilzen und stauben nicht. Zusätzlich können Heucobs zur Aufwertung von qualitativ minderwertigem Heu zugefüttert werden, damit die Pferde genügend Nährstoffe erhalten.

Heucobs richtig füttern

Je Kilogramm Heucobs benötigt man zum Einweichen zwei bis drei Liter Wasser. Diese müssen so lange einweichen, bis sich die Cobs vollständig aufgelöst haben und keine groben Stücke zurückbleiben. Je nach Sorte dauert das rund 30 Minuten. Wenn man warmes Wasser zum Einweichen verwendet, kann sich die Einweichzeit verkürzen. Man kann jedoch je nach Vorliebe des Pferdes die Wassertemperatur variieren.

Damit die Cobs nicht gären können, sollte man diese immer frisch zubereiten. In der Regel ersetzen 1 kg Heucobs rund 1 kg Heu. Beginnt man mit der Zufütterung von Heucobs, sollte man zunächst mit einer kleineren Menge starten und diese langsam steigern. Trocken sollte man die Cobs in keinem Fall füttern, denn sie können im Pferdemagen stark quellen.

Heucobs im Test

Ideal sind Cobs, die nur eine kurze Einweichzeit benötigen, bei denen kaltes Wasser genügt und die Breikonsistenz gut ist. Dazu zählen laut einem Test von Cavallo die Eggersmann EMH Heu Cubes, die PreAlpin Wiesencobs von Agrobs und die Heucobs von RidersPartner. Esparsette- und Luzernecobs hingegen benötigen heißes Wasser und eine lange Einweichzeit. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Cobs Ihrem Pferd schmecken und das Handling nicht zu aufwendig ist.