Die Nutztierhaltung in Deutschland steht vor enormen Herausforderungen. Gesellschaftliche Erwartungen, steigende Kosten und ein schwieriger Absatzmarkt prägen die aktuelle Situation. Gleichzeitig warten viele Landwirte auf ein Bekenntnis der Regierung zur Nutztierhaltung. Mit dem Projekt Heimatversprechen soll der Weg zu einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Schweinefleischerzeugung in Bayern gegangen werden.
In Vertretung von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber überreichte Hubert Bittlmayer, Amtschef des Agrarministeriums, Projektleiter Martin Heudecker und Stephan Neher, Vorstandsvorsitzendem der Ringgemeinschaft Bayern, den Förderbescheid. „Ich freue mich, dass sich die bayerische Schweinebranche aufmacht, um Lösungen für eine erfolgreiche Entwicklung der bäuerlichen Schweinehaltung der Zukunft zu finden“, sagte Bittlmayer anlässlich des offiziellen Projektstartes.
Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten fördert das Projekt mit knapp 700.000 Euro. Das Gemeinschaftsprojekt wird von der Ringgemeinschaft Bayern geleitet und von bayerischen Unternehmenspartnern der gesamten Wertschöpfungskette mitgetragen.
Das Projekt soll ein Netzwerk aufbauen, das die Schweinebranche in eine nachhaltige heimische Schweinefleischerzeugung im Hinblick auf Veränderungen von Umwelt, Gesellschaft und staatlichen Anforderungen führen kann. Das Netzwerk kann zum Problemlöser von Produktionskostensteigerung, Absatzsicherheit, Marktpreisvolatilität, Klimaschutz, Tierwohl, Versorgungssicherheit und Planungssicherheit werden. Dabei sollen Lösungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die Landwirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt geschaffen werden. Die Potenziale und die Bereitschaft jedes Beteiligten sind zu definieren und zu fördern. Die Grundlage bietet das Siegel Geprüfte Qualität Bayern (GQ Bayern).
Projekt soll Branche in die Zukunft führen
Der Vorsitzende der agrarpolitischen Sprecher, Martin Schöffel (MdL) hat das Projekt von Anfang an unterstützt: „Die Schweineproduktion in Bayern ist ein wichtiges Stück Landwirtschaft, Produkte vom Schwein ein Stück Landeskultur. Dennoch ist die Branche herausgefordert wie noch nie. Mit dem Projekt Heimatversprechen werden wir die großen Vorzüge der Bayerischen Produktion den Verbrauchern näherbringen und gleichzeitig die Branche in die Zukunft führen. Besonders wichtig erscheinen mir dabei die Leistungen der Selbsthilfeorganisationen für eine erfolgreiche Landwirtschaft und faire Preise – auch für die Ferkel. Ich habe die ersten Gespräche dazu initiiert und bin überzeugt, dass Martin Heudecker und Stephan Neher mit ihrem Team etwas Gutes entwickeln werden. Der Freistaat Bayern unterstützt die Bemühungen.“
Heimatversprechen hat eine Chance, denn die Schweineproduktion in Bayern bietet vieles, was der Verbraucher wünscht: kurze Wege, Bauernhöfe im Familienbesitz und eine bodengebundene Landwirtschaft, bei der Landwirte Verantwortung für Menschen, Tiere, Boden, Luft und Wasser übernehmen. Das geplante Netzwerk wird alles daransetzen, dass Schweinefleisch aus Bayern stärker nachgefragt wird und eine Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln auch in Krisenzeiten gesichert ist.