Mit der Formel kann auf einzelbetrieblicher Ebene aus Milchleistung und Milchfettsäure-Konzentration die Methanemission bei der Milchproduktion des Betriebes abgeschätzt werden.
„Das Klimaschutzgesetz in Deutschland verpflichtet auch die Landwirtschaft zur Reduktion seiner Treibhausgasemissionen. Die genaue Kenntnis, wieviel Methan eine Milchkuh in Abhängigkeit ihrer Fütterung und Leistung emittiert, gewinnt vor diesem Hintergrund an Bedeutung. Diese Daten sind eine wesentliche Voraussetzung, um den tatsächlichen CO2-Fußabdruck von Milch und in Folge auch von Milchprodukten genauer bestimmen zu können“, sagte Till Backhau, Landwirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern dazu und er ergänzte: „Die patentierte Formel kann die Milchproduktion ein großes Stück weiterbringen. „Sie kann Grundlage für besondere Vermarktungswege oder konkrete Nachweise der Klimaeffekte der Milchproduktion und Landwirtschaft werden.“
Mehr Milch, weniger Methan
Berechnungen zeigen, dass Treibhausgasemissionen bei Kühen mit hoher Milchleistung bezogen auf die erzeugte Milch geringer sind. Priorität hätten allerdings nicht vorrangig die Leistungen der Kühe, sondern ebenfalls Nachhaltigkeitsaspekte wie Tierwohl und Qualität der Milch, hebt Minister Dr. Backhaus hervor. Es habe sich wieder einmal wieder, dass es bei der Weiterentwicklung der Nutztierhaltung nicht darum gehen dürfe, dass einzelne Aspekte wie Tierwohl, Klimaschutz, Futtereffizienz oder Agrobiodiversität gegeneinander ausgespielt werden, sondern dass das System Milchproduktion standortangepasst durch die Landwirte selbst optimiert würden. Die Zeiten der Turbokühe sei vorbei.
Abschließend betont er: „All diese Erwartungen an die Landwirtschaft sind aber auch nicht vereinbar mit Spottpreisen für Lebensmittel, wie wir sie gerade sehen. Wir können die Verantwortung nicht allein auf die Landwirte abwälzen. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe und ich sage noch einmal ganz deutlich: Wir brauchen kostendeckende Milchpreise, die den Ansprüchen an hochwertige Lebensmittel Rechnung tragen.“