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Ebergeruch

Bei Ferkeln den Ebergeruch schon früh wegimpfen

Andrea Tölle
Andrea Tölle
am Donnerstag, 08.04.2021 - 16:58

Forscher des Thünen-Institutes für Ökologischen Landbau und der Universität Göttingen haben erstmals eine sehr frühe Impfung bei männlichen Ferkeln erprobt, um Ebergeruch beim Fleischverzehr zu vermeiden.

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Das Projektteam erhob umfangreiche Daten zu den Auswirkungen auf die Mastleistung, auf die Fleisch- und Fettqualität sowie auf das Verhalten und Wohlbefinden der Tiere. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Animals erschienen.

109 Schweine wurden in drei Versuchsdurchgängen sehr früh, also in der dritten und siebten Lebenswoche, oder herkömmlich während der Mast in der 12. und 19. Lebenswoche mit Improvac geimpft. Bei über 90 % der Versuchstiere wurde die Entwicklung von Ebergeruch zuverlässig gehemmt. Die Produktionsleistungen sowie das Verhalten und Wohlbefinden der Tiere unterschieden sich nicht zwischen den beiden Impfverfahren. Bei der Fleisch- und Fettqualität gab es keine nennenswerten Unterschiede zur herkömmlichen Anwendung der Immunokastration während der Mast.

Die Ergebnisse verdeutlichten, dass die Immunokastration als nicht-invasive Maßnahme besonders geeignet ist, um bereits im frühen Stadium die Entstehung von Ebergeruch zu beeinflussen, ohne die Ferkel dem Stress einer chirurgischen Kastration auszusetzen. Offen bleibt, ob eine höhere als die im Versuch eingesetzte Impfdosis Geruchsabweichungen vollständig verhindern kann.