Bei den tierhaltenden Betrieben ist ein Trend zu größeren Betrieben erkennbar. Zwar sinken auch die Tierbestände im Vergleich zu 2010, jedoch wird diese Entwicklung durch den noch stärkeren Rückgang der Zahl der tierhaltenden Betriebe begleitet. Als Folge nimmt der durchschnittliche Tierbestand je Betrieb zu, stellt das Statistische Bundesamt anhand der Landwirtschaftszählung 2020 fest.
Beispielhaft zeigt sich dies in der Schweinehaltung: Im letzten Jahrzehnt hat sich die Zahl der Betriebe mit Schweinehaltung um 47 % reduziert, der Schweinebestand nahm hingegen lediglich um 4 % ab. Während 2010 jeder Betrieb im Schnitt rund 459 Schweine hielt, waren es 2020 rund 827 Schweine pro Betrieb.
Auch die Spezialisierung der verbleibenden Betriebe mit Tierhaltung schreitet voran, vor allem in Betrieben mit Geflügel- und Schweinehaltung. So standen in den rund 10.000 Betrieben, die ausschließlich Geflügel hielten, 70 % des gesamten Geflügelbestandes. Ähnliches gilt für die Schweinehaltung: In den rund 14.200 Betrieben, die ausschließlich Schweine hielten, werden 72 % des Gesamtbestandes gehalten.
In der Schweinehaltung stieg dagegen der Anteil der Ställe mit Vollspaltenboden, und zwar von 67 % auf 79 % im Jahr 2020. Andere Haltungsverfahren, wie Haltungsplätze mit Tiefstreu waren mit nur 4 % kaum verbreitet.
Über 80 Prozent der Kühe sind im Laufstall
Bei den Rindern ist die Laufstallhaltung weiter ausgebaut worden. Ihr Anteil an den Haltungsplätzen stieg im letzten Jahrzehnt von 75 % auf 83 %. Nur noch 10% aller Haltungsplätze befanden sich 2020 in Ställen mit Anbindehaltung. 52 % der Betriebe mit Anbindehaltung praktizierten eine Kombination mit der Weidehaltung.
Insgesamt wurden zum Stichtag in etwa 108.400 Betrieben rund 11,3 Millionen Rinder gehalten. Während die Zahl der Rinderbetriebe seit 2010 um 25% zurückging, wurden lediglich 10 % weniger Rinder in diesen Betrieben gehalten. Die Zahl der milchviehhaltenden Betriebe ging dabei um 40 % auf 54.100 Betriebe zurück, der Milchviehbestand lediglich um 5 % auf 4 Millionen Tiere.
65% der Legehennen in Bodenhaltung
Auch die Zahl der Betriebe mit Geflügelhaltung sank im letzten Jahrzehnt um 16% auf etwa 50.800 – jedoch im Wesentlichen zwischen 2010 bis 2016. Seit 2016 ist die Betriebszahl nahezu konstant. Für Geflügel gab es zum Stichtag 1. März 2020 etwa 202,9 Millionen Haltungsplätze, eine gegenüber 2016 ebenfalls konstante Zahl.
In der Legehennenhaltung stiegen die Haltungskapazitäten in der Freilandhaltung und in der Bodenhaltung an, die mit einem Anteil von 65 % im Jahr 2020 nach wie vor dominiert. Auf die Käfighaltung entfallen nur noch 4 % aller Plätze.