Anfang der 1980er-Jahre galt das Schwäbisch-Hällische Landschwein als ausgestorben. Von dem traditionellen Sattelschwein gab es nur noch einen Restbestand von sieben Sauen und einem Eber. Daraus haben die Hohenloher Bauern die Rasse wiederbelebt. Einer davon ist Dr. Markus Ehrmann aus Rot am See-Herbertshausen (Baden-Württemberg). Heute existieren 3.500 Muttersauen im Landkreis Schwäbisch Hall und den angrenzenden Landkreisen.
Zu viel Fett, zuwenig Fleisch: Das wurde der alten Rasse zum Verhängnis
Kennzeichen der Rasse sind ein schwarzer Kopf und ein schwarzes Hinterteil. Weitere Merkmale sind tief herabhängende Schlappohren, langer Rüssel, grobe Knochen und eine außerordentliche Körperlänge. Das Fleisch ist, verglichen mit herkömmlichen Hybridrassen, fester und besitzt mehr intramuskuläres Fett. Die Tiere wachsen langsamer als moderne Genetiken.In den 1920er-Jahren wurde die Rasse noch als das Schwein der Zukunft gerühmt, doch dann wurde ausgerechnet ihr ehemaliger Vorzug zum Verhängnis: der hohe Fettanteil im Fleisch. Die Züchter importierten sogenannte Fleischschweine, 1968 stellt der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg das Zuchtbuch der Schwäbisch-Hällischen ein.
Engagierte Landwirte retteten die Schweinerasse
Einige Landwirte wollten den Untergang ihrer Landrasse nicht hinnehmen. Die Hohenloher gründeten 1986 die Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein. Heute sorgen 15 Herdbuchzüchter für den Fortbestand der alten Landrasse. Das Schwäbisch-Hällische Schwein ist sogar von der EU als geschützte geografische Angabe (g. g. A.) eingestuft. Das eigene Vermarktungsprogramm bildet die wirtschaftliche Basis für den Erhalt der Rasse.