Die Bestandesdichte eines der leistungsstärksten Regenwurmarten - der tiefgrabende Tauwurms Lumbricus terrestris - hat in den letzten 35 Jahren auf 70 % der überprüften Äcker zugenommen. Er gilt als Zeiger für einen biologisch aktiven Boden und für ein gutes Angebot an verrottbarem Mulchmaterial an der Bodenoberfläche.
Vor allem eine zunehmend pfluglose Bodenbearbeitung trug zu der positiven Entwicklung des Tauwurms bei. Wurden in den 80iger Jahren noch 80 bis 90 % der Äcker jährlich gepflügt, liegt der Anteil mittlerweile bei etwa 60 %.
Landwirt und Gärtner haben viele Möglichkeiten die Lebensbedingungen für Regenwürmer im Boden zu verbessern. Ergänzend zu einer bodenschonenden Bearbeitung, zählen eine organische Düngung sowie eine reichhaltige Fruchtfolge und der Anbau von humusmehrenden Kulturen wie Kleegras und Zwischenfrüchten dazu.
Verbessert die Wasseraufnahme
Durch die tief bis in den Unterboden gegrabenen vertikalen Röhren des Tauwurms kann Wasser besser in den Boden versickern. Ein Oberflächenabfluss wird vermindert. So leistet diese Art einen Beitrag für den Erosionsschutz. Nachts kommt der Tauwurm an die Bodenoberfläche, sammelt Streu und Erntereste ein, die er tief in den Boden einzieht.
Bei guten Lebensbedingungen, z.B. auf tiefgründigen Standorten und bei einer bodenschonenden und humusmehrenden Bewirtschaftung, kann der Tauwurm 5 bis 10 g schwer und bis zu 25 cm lang werden. Die auf landwirtschaftlichen Nutzflächen weit verbreitete Art zählt somit zu den großen, leistungsstarken Regenwurmarten.
25 Regenwurmarten in landwirtschaftlichen Böden
Unter den Regenwürmern finden sich auch Spezialisten, z.B. aquatisch lebende Arten oder Rinden bewohnende, genauso wie kompostbewohnende Kulturfolger. Einige Regenwurmarten haben sich an die sauren Bodenbedingungen von Wäldern angepasst.
Im Boden landwirtschaftlich genutzter Flächen wurden bislang in Bayern 25 verschiedene Regenwurmarten von der Arbeitsgruppe Bodentiere der LfL gefunden.
LfL-Kurzfilm: „Regenwürmer – die unscheinbaren Helden des Bodens“
Weitere Infos: Regenwürmer in bayerischen Ackerböden
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