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Tierfütterung

Luzerneblätter in der Schweinefütterung einsetzen

Grünfutter
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Dienstag, 09.11.2021 - 12:04

Grünleguminosen wie Luzerne und Rotklee können in Kraftfuttermischungen auch bei Schweinen eingesetzt werden.

Die teils extreme Trockenheit in den vergangenen Jahren sowie der Bedarf an hochwertigem Eiweißfutter stellen die Landwirte vor Herausforderungen. Heimische Futterpflanzen wie der Luzerne und neue Erntetechniken zur Blatternte können hier eine Lösung sein.

Trennung von Blatt und Stängel

Schwadfunktion

Grünleguminosen wie Luzerne und Rotklee bieten als Futterpflanze eine hohe Ertragsleistung mit gleichzeitig hohem Eiweiß- und Mineralstoffgehalt. Ihre Blätter können daher gezielt auch in Kraftfuttermischungen von z. B. Schweinen eingesetzt werden. Hier wird eine möglichst hohe Eiweißkonzentration von mehr als 30% in der Trockenmasse angestrebt. Vor allem der Einsatz von Luzerneblättern aber auch von Rotkleeblättern kann für die ökologische Schweinefütterung interessant sein.

Die Ernte und Nutzung deren Blattmasse erfordern jedoch verfahrenstechnische Lösungen zur Trennung von Blatt und Stängel.

Im Forschungsprojekt „Grünlegum“ erprobten die Wissenschaftler zwei Verfahrenstypen zur Trennung von Blatt und Stängel. Beim ersten Verfahren werden Blatt und Stängel direkt auf dem Feld getrennt. Beim zweiten wird die Trennung erst in späteren Schritten stationär durchgeführt. Zusätzlich wurde eine weitere Methode entwickelt, bei der die oberen Pflanzenteile, also die Luzernespitzen (mit hohem Eiweißgehalt), getrennt vom unteren Teil abgemäht und geerntet werden.

Wachstumsstadium und Wetter von Bedeutung

Weiterhin sind auch der Zeitpunkt bzw. das Wachstumsstadium der Pflanze und die Wetterverhältnisse bei der Ernte wichtig. Bei Luzernebeständen im Knospenstadium mit Wachstumsbedingungen ohne Hitzetage ist es möglich, einen Rohproteingehalt von über 30% in der Trockenmasse zu erzielen. Ebenso hoch ist die Konzentration der essenziellen Aminosäuren wie Lysin (bis ca. 18,8 g/kg Trockenmasse) und Methionin (bis ca. 4,8 g/kg Trockenmasse) wie die Ergebnisse zeigten.

Viele der Techniken zur Blatt-Stängel-Trennung sind allerdings immer noch im Prototypenstadium. Um das zu ändern, startet die LfL mit „NovaLuz“ ein neues vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördertes Forschungsprojekt. Das Ziel ist es, mit den Partnern von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Futtertrocknung Lamerdingen ein innovatives Eiweißprodukt aus Luzerne auf den Markt zu bringen

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