Mit „Carbon Farming“ sind landwirtschaftliche Praktiken gemeint, bei denen von Menschen freigesetztes CO2 in landwirtschaftlich genutzte Böden zurückgeführt wird. Bis Ende 2021 will die Kommission eine Initiative zum Carbon Farming auf den Weg bringen. Kohlenstoffansammlungen finden sich in landwirtschaftlichen Böden primär in Form von Humus. Zu den humuswahrenden Bewirtschaftungsformen zählen Wald und Grünland.
Zu den Potenzialen äußert sich die Kommission zurückhaltend. Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen:
- Die Rückführung von freigesetztem CO2 zu Bodenkohlenstoff
- kann einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten,
- sie steckt aber noch in den Kinderschuhen.
- Es ist nötig, neue technologische und methodische Lösungen zu fördern.
- Die Entwicklung eines ergebnisorientierten Systems erfordert erhebliche Vorabinvestitionen und Ressourcen für die Planer des Programms und für die Landwirte. Hier stellt sich die Frage nach der Unterstützung.
- Die GAP und andere öffentliche und private Mittel könnten einen Teil der Kosten decken.
- Die Reduzierung der Risiken für die Landwirte wird wichtig sein, um die Akzeptanz zu erhöhen. Dies könnte durch verschiedene Strategien, z. unter Berücksichtigung der Verwendung von Hybridsystemen, erreicht werden. Hier erhalten Landwirte eine Grundvergütung für eine klimafreundliche Bewirtschaftung und eine Leistungskomponente, wenn Klimavorteile sich konkret einstellen.
- Die Einbeziehung der Landwirte in das Systemdesign wird ebenfalls von entscheidender Bedeutung sein, um es schrittweise zu verbessern und um die Akzeptanz der Landwirte zu erhöhen.
- Ein weiteres Schlüsselelement, um Vertrauen aufzubauen und damit Förderung der Akzeptanz der Landwirte ist die Unterstützung durch Berater, die die Landwirte unterstützen und die am besten geeigneten Lösungen für den Betrieb ermitteln.
- Schließlich müssen die Landwirte für ihre Beteiligung bei der Kohlenstofffixierung im Boden belohnt werden.
- Über regionale Pilotprojekte könnten Erfahrungen gesammelt und die Akzeptanz abgefragt werden.
Im Vordergrund steht die Ausstoßminderung
Der für den Grünen Deal zuständige Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans sagte, dass die Klimaschutzmaßnahmen der EU in erster Linie die vom Menschen verursachten Emissionen verringern müssten. Aber es müssten auch natürliche Kohlenstoffsenken wiederhergestellt und geschützt werden, damit CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen und in den Böden und Wäldern gespeichert wird.
Die Kommission wird Carbon Farming als neues grünes Geschäftsmodell fördern. Sie entwickelt derzeit einen Rechtsrahmen für die Zertifizierung von Kohlenstoffsenken.
Hier geht es zur Studie, die bislang nur in einer englischen Fassung vorliegt.