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Witterung

Klimawandel: Der Landwirtschaft droht Unheil

Ein Landwirt beim Eggen seines staubtrockenen Ackers bei Memmingen.
Philipp Seitz
am Dienstag, 31.01.2023 - 18:47

Hitze, Trockenheit, Spätfröste und extremes Wetter: Die Folgen für die Bäuerinnen und Bauern in Bayern können dramatisch sein.

Weidenbach - Der Klimawandel wirkt sich auch auf die Landwirtinnen und Landwirte im Freistaat aus. So geht der Klima-Report Bayern 2021 davon aus, dass die mittlere Temperatur in Bayern bis 2100 um bis zu 4,8 Grad Celsius gegenüber dem Zeitraum von 1971 bis 2000 ansteigen könnte, wenn keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. Im selben Zeitraum könnten laut dem Klima-Report bis zu 36 weitere Hitzetage mit einer Temperatur von mindestens 30 Grad Celsius hinzukommen.

Gerade diese extremen Witterungen gefährden, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt warnt, die Ertragssicherheit. Nicht nur Hitze, sondern auch Trockenheit, Spätfröste und Nässe können den Landwirten zu schaffen machen und zu Ernteausfällen führen. Zudem steigt die Waldbrandgefahr im Freistaat. Mildere Winter begünstigen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Es könnten sich hier auch nicht heimische Schädlinge und Krankheitserreger ausbreiten.

Klimawandel: Gefahr für den Norden Bayerns

Die Land- und Forstwirtschaft sind somit unmittelbar und besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, warnt der Bayerische Bauernverband. Wie die LfL informiert, treffen die Auswirkungen des Klimawandels insbesondere die Menschen und die Landwirtschaft im Norden Bayerns. Dort sei es meist noch heißer und trockener als im Rest des Freistaats. Im Jahr 2022 war diese Trockenheit besonders dramatisch: Laut Wetterexperten seien lediglich 60 Prozent der für den Zeitraum üblichen Regenmenge gefallen.

Eine Gefahr ist der Klimawandel unter anderem für den Weinbau. So gibt es immer wieder Probleme mit Spätfrost, weil die Reben früher austreiben. „Das Klima ist rauer geworden“, sagt Dr. Daniel Heßdörfer vom Institut für Weinbau und Oenologie. Bei Vorträgen zeigt er Bilder von Sonnenbrand an Bacchus-Trauben, die praktisch am Stock verkocht sind und zum Totalausfall führten. Hier lesen Sie mehr zu diesem Thema.

Wie muss die Landwirtschaft reagieren und auf was muss sie sich einstellen? Gibt es schon jetzt Anbaustrategien, die sich bewährt haben und funktionieren? Mit diesen Fragen setzt sich nun ein Landwirtschaftskongress zum Klimawandel der LfL auseinander. Am 16. Februar 2023 lautet die Fragestellung in Triesdorf: „Klima im Wandel – Wie muss die Landwirtschaft reagieren?“ Die Veranstaltung richtet sich an Landwirte, Betriebsleiter, Multiplikatoren und Berater.

Dem Klimawandel aktiv begegnen

Die Referenten stellen ihre praxisnahen Lösungen vor, beleuchten Möglichkeiten, dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Das Spektrum reicht vom direkten Anbau mit möglichen Fruchtfolgen bis zur Sicherung der Futterversorgung in der Tierhaltung, teilt die LfL mit. Auch die Themen Bewässerung in Wein, Gartenbau und Hopfen, Wasserspeicher in Teichen und betriebswirtschaftliche Existenzsicherung greift die LfL auf. Los geht es um 9.30 Uhr in Weidenbach. Das gesamte Programm und weitere Infos finden Sie auf der Internseite der LfL.

Landwirtschaftskongress: Klima im Wandel – Wie muss die Landwirtschaft reagieren?, 16. Februar 2023 in Triesdorf

Nähere Information und Anmeldung: www.lfl.bayern.de/landwirtschaftskongress-klimawandel