Pflanzenwachstum mittels Rapsfungiziden beeinflussen
Durch den zielgerichteten Einsatz von Rapsfungiziden lässt sich das Pflanzenwachstum maßgeblich beeinflussen, da diese neben der fungiziden Leistung eine gute wachstumsregulatorische Wirkung auszeichnet. So lässt sich ein Überwachsen der Bestände verhindern. Besonders wichtig ist dabei, dass der Vegetationskegel vor dem Winter nicht abheben darf. Befindet sich nämlich der Vegetationskegel vor dem Winter nicht mehr in Bodennähe, ist die Winterhärte der Rapspflanze stark gefährdet.
Wurzelhals- und Stängelfäule im Herbst bekämpfen
Fungizide nur bis Ende Oktober einsetzen
Die Rapsbestände entwickeln sich je nach Aussaattermin, Nährstoffversorgung, Wüchsigkeit der einzelnen Sorten und der Witterung im Herbst natürlich sehr unterschiedlich. Ob eine oder mehrere Applikationen nötig sind, muss folglich situativ entschieden werden. Das optimale Anwendungsfenster liegt zwischen BBCH 14 und 16. Allerdings sollten Fungizide nur bis Ende Oktober eingesetzt werden, da deren Wirkung – besonders die wachstumsregulatorische – bei kühler Witterung und reduziertem Pflanzenwachstum stark abnimmt.
Neues Rapsfungizid auf dem Markt
Mit dem Produkt Architect von BASF steht zur Herbstsaison ein neues Rapsfungizid zur Verfügung. Das Produkt ist eine Kombination der Wirkstoffe Pyraclostrobin = F500 (100 g/l), Mepiquatchlorid (150 g/l) und Prohexadion (25 g/l). Mit Pyraclostrobin und Prohexadion, die vor allem aus dem Getreideanbau bekannt sind, stehen nun zwei neue Wirkstoffe im Rapsanbau zur Verfügung. Neben den beiden Wirkstoffen zur Wuchsregulierung sorgt das Strobilurin F500 für die fungizide Leistung im Produkt.
Bewährte Wirkstoffe
Die bewährte Basis bei den zugelassenen Produkten für einen Herbsteinsatz im Winterraps bilden nach wie vor die Wirkstoffe aus der Gruppe der Triazole. Den stärksten Effekt hinsichtlich der Wuchsregulierung zeigen Carax und Toprex. Verantwortlich dafür sind neben dem jeweiligen „Basis-Azol“ die Wirkstoffe Mepiquatchlorid im Carax und das Paclobutrazol im Toprex.
Hier reiht sich nun auch das neue Mittel Architect ein, was durch die Kombination von Mepiquatchlorid und Prohexadion eine gute Wuchsregulierung zeigt. Bei der Bekämpfung von Phoma lingam bzw. bei der fungiziden Leistung haben Efilor und Tilmor die Nase vorn. Beim Efilor sorgt der Wirkstoff Boscalid aus der Gruppe der Carboxamide neben dem Metconazol für einen zusätzlichen Fungizidschutz. Daneben ist der Wirkstoff Prothioconazol für die Zusatzleistung im Tilmor verantwortlich.
Das Zusammenspiel pflanzenbaulicher Maßnahmen gepaart mit einem zielgerichteten Einsatz von Fungiziden stärken den Raps auf seinem Weg ins Frühjahr und ermöglicht so einen erfolgreichen Rapsanbau.