Aus der Schlepperkabine kann der Fahrer bei der Wiesenmahd Wildtiere in dichten Grasbeständen oft nicht entdecken. Betroffen vom Mähtod sind vor allem Rehkitze, da in ihren ersten Lebenswochen die erste Mähperiode des Grünlands ansteht. Anstatt zu fliehen, verharren Kitze reglos auf dem Boden, wenn ihnen Gefahr droht. Laut Schätzungen wird das tausenden von Kitzen zum Verhängnis.
Drohnen mit Wärmebildkamera sind effektiveste Erkennungsform
Die bisher gesammelten Erfahrungen bei der Kitzrettung zeigen, dass moderne, mit Wärmebildkamera ausgestattete Drohnen die mit Abstand effektivste Möglichkeit sind, Rehkitze zu orten und zu retten. Mit Hilfe der Drohnen werden die Wiesen vor der Mahd abgesucht und die gefundenen Rehkitze geborgen. Dabei ist es wichtig, dass die Tiere nicht in den direkten Kontakt mit einem Menschen kommen, damit sie den Geruch nicht annehmen und hinterher von den Muttertieren verstoßen werden.
Derzeit werden Drohnen in Deutschland jedoch noch nicht flächendeckend eingesetzt, unter anderem, da sie in der Anschaffung relativ teuer sind. Um den Einsatz dieser Technik und dadurch den Tierschutz voranzutreiben, hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, eine Förderung in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro auf den Weg gebracht.
Wer und was gefördert wird
Der Start der Förderung wird kurzfristig, voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte 2021, erfolgen:
- Antragsberechtigt sind Jägervereinigungen auf Kreisebene oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, zu deren satzungsgemäßen Aufgaben die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Rehkitzen, gehört.
- Die Förderquote wurde auf 60 Prozent der Investitionskosten und die maximale Förderhöhe auf 4.000 Euro pro Drohne festgelegt.
- Je Antragsteller werden maximal zwei Drohnen gefördert.
- Die Förderung kann nach Veröffentlichung der Förderrichtlinie (voraussichtlich in der zweiten Märzhälfte) bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beantragt werden.