Nizza bekommt üblicherweise mehr als 800 Millimeter Niederschlag im Jahr ab. Zwischen Februar 2022 und Mitte Februar 2023 waren es nur 285 Millimeter. Die Region sieht einem weiteren Trockenjahr entgegen. Und so sieht es auch in anderen Landesteilen aus. Aber auch in Spanien und Italien.
Frankreich ist alarmiert wegen der Dürre
Der französische Wetterdienst Météo France meldet, dass es seit vier Wochen im Land praktisch keine Niederschläge gegeben hätte. Zudem seien die Temperaturen eher wie im März oder April. An Cote d’Azur könnte bereits im März das Wasser rationiert werden. Damit einher geht, dass das Wasserdefizit der letzten Jahre längst nicht wieder ausgeglichen ist. Laut geologischem Dienst hätten von 422 beobachteten Grundwassergebieten 125 ein sehr niedriges Wasser-Niveau, 120 ein niedriges Niveau und 97 ein mäßig niedriges Niveau. Der Wassermangel ist nicht nur auf einige Gebiete am Mittelmeer beschränkt. Wasser fehlt im Zentralmassiv genauso wie in der Bretagne.
Auch Norditalien leidet schon jetzt unter Wasserknappheit
Der Po, immerhin der längste Fluss Italiens, führt zur Zeit nur halb so viel Wasser wie üblich. Schuld ist auch hier das anhaltend sonnige Wetter. Und der fehlende Zufluss aus den Alpen und dem Gardasee. Dort hat man bereits jetzt Sparmaßnahmen eingeführt und Abflüsse verschlossen. Die kleine Hoffnung ist, dass es nächste Woche noch einmal ordentlich regnet und/oder Schnee gibt.
In den Alpen fehlt Schnee für den Sommer
Für die Alpen ist es ein schlechtes Jahr; in Bergen fiel zu wenig Schnee. Das schwankt etwa in der Schweiz zwischen einem Defizit von 15 und 50 Prozent. Auch in Österreich ist die Schneedecke eher dünn oder sogar gar nicht vorhanden. Das bedeutet, dass für den Sommer weniger Schmelzwasser anfällt. Zudem werden die Gletscher weiter an Volumen verlieren.
Nicht nur Südeuropa betroffen
Neben Frankreich und Italien trifft die Trockenheit Spanien. Auf der Insel Mallorca etwa sind die Wasserspeicher zum Teil nur zur Hälfte gefüllt. Auch hier fehlte der übliche Winterregen. Auf einem Zehntel der Landesfläche herrscht lang anhaltende Dürre, so das spanische Umweltministerium https://www.miteco.gob.es/es/agua/temas/observatorio-nacional-de-la-sequia/informe_sequiayescasez_feb2023_tcm30-486646.pdf. Daneben gibt es auch in Bulgarien und Rumänien Wasserdefizite.
Und wie sieht es in Deutschland in Sachen Dürre aus?
Der Oberboden ist hierzulande weitgehend gut wasserversorgt. Sorgen bereitet Meteorologen dennoch das Wasserdefizit im Gesamtboden. Hier fehlt es vor allem im Norden und Osten des Landes an Niederschlägen. Das bedeutet, dass sich der Grundwasserspeicher kaum oder sogar gar nicht auffüllt.