Laut der Düngeverordnung muss vor der ersten Ausbringung wesentlicher Nährstoffmengen im Frühjahr die Bedarfsermittlung für jeden Schlag oder jede Bewirtschaftungseinheit für Stickstoff und Phosphat durchgeführt werden. Für die Bedarfsermittlung bei Stickstoff sind für Ackerkulturen (ohne mehrschnittigem Feldfutterbau) aktuelle Nmin-Werte zu verwenden. Diese können durch das Ziehen eigener Bodenproben ermittelt werden, zudem können für weiße und grüne Flächen die von der LfL veröffentlichten Nmin-Werte vergleichbarer Standorte benutzt werden.
Für rote Flächen dürfen diese Nmin-Werte allerdings nicht herangezogen werden. Hier ist für jede Kultur auf mindestens einem Schlag oder einer Bewirtschaftungseinheit eine Probe zu ziehen und das Untersuchungsergebnis für die Bedarfsermittlung dieses Schlages oder dieser Bewirtschaftungseinheit zu verwenden. Für weitere Schläge dieser Kultur im roten Gebiet kann die Probenahme durch die Simulation des Nmin-Wertes ersetzt werden.
Diese Simulation ist bei allen Ackerkulturen außer Leguminosen, Hopfen, Spargel und einigen Gemüse-, Heil- und Gewürzpflanzen möglich. Ebenso ist bei Vorfrucht Grünland keine Simulation möglich.

Änderung bei den Terminen
Bisher konnten ab dem 15. Januar Nmin-Proben zu kulturspezifischen Terminen gezogen werden. Die Bodenproben wurde ins Labor geschickt und der untersuchte Nitrat- und Ammoniumgehalt der Proben ergab den analytisch ermittelten Nmin-Wert zum Zeitpunkt der Probenahme. Dieses Vorgehen ist weiterhin möglich, jedoch wurde das Zeitfenster für die Probenahme vergrößert, was insbesondere bei den Simulationen für eine rechtzeitige Bereitstellung der Werte sorgen soll.
Die Nmin-Proben können nun schon ab dem 1. November gezogen werden. Diese Herbstprobenahme ist auch für rote Gebiete möglich. Zu beachten ist dabei: Zwischen der Nmin-Probennahme und der letzten Bodenbearbeitung und Düngung müssen mindestens sechs Wochen liegen.
Auch diese Proben werden in das Labor geschickt und deren Nmin-Wert zum Zeitpunkt der Probennahme analytisch ermittelt. Basierend auf diesem Laborergebnis und weiteren schlagspezifischen Angaben wird dann der Nmin-Wert bis zu einem kulturspezifischen Zeitraum im Frühjahr simuliert.
Mit dem Programm DSN-online ist vom Auftrag zur Bodenprobenahme bis zum Erhalt der Laborergebnisse und der Stickstoff-Düngeempfehlung jeder Schritt zeitnah über das Internet möglich. Anmeldung und Dateneingabe erfolgen ab heuer beim LKP. Das LKP übermittelt die Daten zur N-Simulation und zur Berechnung der Düngebedarfsermittlung an die LfL. Nach der Berechnung an der LfL werden die Ergebnisse vom LKP/Erzeugerring an die Landwirte verschickt.