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Herbstaussaat

Aussaat nach frühem Mais: Achtung Pflanzenschutzrückstände

Viele Betriebe stellen sich zurzeit die Frage, welche Kultur sich bei der Dürre nach Mais eignet.
Johanna Fry
am Montag, 05.09.2022 - 14:13

Die Trockenheit lässt nicht nur den Mais schnell abreifen. Sie kann auch unerwünschte Probleme für Folgekulturen bereiten. Das ist zu beachten.

Die Silomaisernte ist vielerorts schon in vollem Gange. Wegen der außergewöhnlichen Trockenheit rollten die Häcksler in diesem Jahr schon besonders früh. Da den Maispflanzen das Wasser fehlt, sind die Trockensubstanzgehalte schon sehr hoch, selbst wenn die Kolben noch nicht so weit sind. Angesichts der trockenen Bedingungen stellen sich viele Praktiker die Frage, welche Folgekultur sinnvoll ist und ob sie überhaupt auflaufen. Die Berater des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Eifel (DLR Eifel) geben Tipps.

Welche Probleme gibt es für Folgekulturen nach Mais?

Einige Betriebe überlegen, auf den frühen Mais Raps oder Wintergerste folgen zu lassen. Auch, um den Durchwuchs von Weizen und Triticale zu vermeiden. Bislang hatte das Ausfallgetreide schließlich wegen der trockenen Bedingungen nicht auflaufen können.

Die Berater aus Bitburg raten davon ab. Sie befürchten in diesem Jahr, dass die Wirkstoffe einiger Maisherbizide wegen der Trockenheit noch nicht ganz abgebaut sind. Sie könnten zu Schäden an den Folgekulturen nachführen. Dabei ziehen sie Parallelen zum Jahr 2018, als es ähnlich trocken war. „Als Fausregel gilt: Wenn zwischen der Anwendung des Herbizides und der Aussaat der Folgekultur weniger als 120 l/m² Niederschlag fallen, ist mit einer verminderten Abbaurate zu rechnen“, folgern sie.

Das betrifft in erster Linie die Böden, die mit den Herbizidwirkstoffen Sulfonylharnstoffen und Trikotone behandelt worden sind. Das betrifft besonders Regionen in denen es seit Mitte Juni weniger als 25 l/m² geregnet hat.

Welche Kulturen eignen sich nach Mais?

Daher empfehlen die Bitburger Berater in Regionen mit solchen Bedingungen, nach dem Mais auf Raps, Gerste, zweikeimblättrige Zwischenfrüchte oder Klee zu verzichten, um keine Schäden zu riskieren. Stattdessen empfehlen sie besonders den Winterweizenanbau.

Falls es doch Wintergerste sein soll, empfehlen die Berater eine tiefe und besonders mischende Bodenbearbeitung.

Wurde Mesotrione angewandt, ist der Anbau von Leguminosen im Folgejahr überdies ganz verboten. Soll im nächsten Jahr eine Sommerung folgen, muss die Fläche nach Mais über den Winter mit einer geeigneten Zwischenfrucht begrünt werden.