- Befüllrutsche für Drille: Diese Konstruktion vergrößert die nutzbare Befülltiefe der Drillmaschine auf fast das Doppelte. „Die Halterung und Aufnahmen sind mit vier Bohrungen einfach und schnell montierbar. Dabei gibt es keinerlei Beeinträchtigung des Originaldeckels oder der Maschine in ausgeschwenkter Ruheposition.“ Aus eigener Erfahrung verweist Kistler auf die Vorteile wie extreme Erleichterung und Zeitersparnis bei der Befüllung des Saatgutbehälters über Ladefahrzeug, Förderband oder Bigbag: Saatgut geht nicht mehr daneben. „Durch die Rückstaumöglichkeit auf der Rutsche ist kein seitliches Ebenräumen mehr nötig. Zudem verringert sich das Anfahrtsrisiko mit dem Deckel des Saatgutbehälters“, erklärt Simon Kistler und verweist darauf, dass er entsprechende Variationen für alle gängigen Drillen anbieten kann.
- Entleerungshilfe: „Meine Entleerungsschürze ermöglicht ein einfaches Unterspannen der ausgehobenen Drille und somit minutenschnelle Entleerung. Eine Verschmutzung des Saatgutes mit Erdreich wird vermieden“, betont der Tüftler. Die Schürze wird an Haltevorrichtungen bzw. Haltebänder einfach eingehängt. Am Schluss müssen nur noch die Restkörner ausgekehrt werden. Die Maschine läuft vollkommen eigenständig in kürzester Zeit leer, selbst in vollgefüllten Zustand.
- Selbsttätig einziehende hydraulische Oberlenker für Drille beim Wendevorgang im Feld: Diese Anpassung steigert zusätzlich vollautomatisch die Bodenfreiheit beim Wenden. Nach dem Absenken kehrt der Oberlenker durch eigenständige Druckunterstützung in seine Arbeits- und Drillposition zurück. Je nach Herstellertyp sind unterschiedliche Längen des Zylinders möglich. Statt des standardmäßigen mechanischen Oberlenker arbeitet hier ein selbstständig wirkender Hydraulik-Oberlenker. Die Deaktivierung geht simpel über das eingebaute hydraulische Absperrventil.
- Spülvorrichtung für Wirkstoffbehälter: „Diese Behälterspülung bietet eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit zur Reinigung von entleerten Pflanzenschutzbehältern an kleinen und älteren Feldspritzen“, hebt Kistler bei dieser Idee hervor: „Die Spüllanze ist mit geringem Aufwand an jeder vorhandenen Feldspritze nachrüstbar. Die Einbindung in das hydraulische System der Spülvorrichtung ist sehr einfach.“ Er verweist darauf, dass die Reinigung ohne Kontaktgefahr und in sehr kurzer Zeit möglich ist. Zudem findet kein negatives Aufschäumen im Behälter durch Luftinjektion statt. Der Ablauf des Spülwassers erfolgt direkt in den Pflanzenschutzbehälter.
- Der Kopffurchenschäler dient zum Pflügen als Frontgerät für Frontballastgewicht oder sonstigen Frontaufbauten und bietet eine sehr gute Möglichkeit zum vollkommenen verstopfungsfreien Ziehen einer Begrenzungsfurche beim Pflügen (Kopffurche). „Dieser Aufbau kann schnell mit vier Bohrungen oder durch Schweißen montiert werden“, erklärt Kister. „Dabei ist der Anbau sehr übersichtlich im Blickfeld angeordnet. Im Ruhezustand kann man es einfach hochschwenken oder abnehmen. Die gefederte Ausführung kann bei außergewöhnlichem Widerstand nach oben ausweichen. Es funktioniert vollkommen verstopfungsfrei.“
- Zu seiner Einklappvorrichtung meint Kistler: „Diese Einklappung für die Ausleger der Vorauflaufmarkierung verringert die Baulänge der Drillkombination signifikant und verbessert auch die Anfahrtmöglichkeit mit einem Ladefahrzeug. Insgesamt ist ein erheblich geringerer Stellplatzbedarf nötig.“ Man muss die werksmäßigen Ausleger durch die Schwenkscharniere ersetzen.
Alle Ideen hat sich Simon Kistler patentrechtlich schützen lassen. Diese verschiedenen Gerätemodifikationen will er in kleinen Serien in Eigenregie fertigen und auch anderen Landwirten anbieten. Dazu will er einen neue Betriebssparte unter dem Namen Agrartechnik-Tuning aufbauen. „Ich habe einen sehr hohen Qualitätsanspruch, den ich auch in meinen Techniklösungen umsetzen werden, was sowohl Material als auch Fertigung betrifft“, betont der Tüftler abschließend. Helmut Süß