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Smart Farming auf der CES 2023

John Deere: Neue Einzelkorntechnik spart 60 Prozent Dünger

John Deere ExactEmerge: Mit ExactShot soll die Einzelkornsämaschine bis zu 60 Proznent Dünger einsparen, weil Flüssigdünger nur dort ausgebracht wird, wo ihn die Maispflanze benötigt.
Thomas Göggerle
am Montag, 16.01.2023 - 10:38

John Deere zeigt auf der weltweit wichtigsten Messe für Unterhaltungselektronik mit ExactShot eine neue Technik für Einzelkornsämaschinen die 60 Prozent Dünger einsparen soll. Außerdem ein elektrisch angetriebenen Bagger.

Die CES 2023 in Las Vegas ist die weltweit wichtigsten Messe für Unterhaltungselektronik. Mittlerweile zeigen dort auch Automarken und Landtechnikhersteller wie John Deere ihre neusten Entwicklungen. Im Vergangenen Jahr zeigte John Deere auf der CES den autonomen 8R-Traktor. In diesem Jahr stellt das Unternehmen eine neue Technik für Einzelkornsämaschinen und einen elektrisch angetriebenen Bagger vor.

Einzelkornsämaschine mit ExactShot soll Dünger sparen

ExactShot erkennt das Samenkorn und besprüht es mit 0,2 ml Flüssigdünger. Die mögliche Aussatgeschwindigkeit beträgt bis zu 16 km/h

John Deere stellt auf der CES 2023 in Las Vegas seine Neuheit für Einzelkornsämaschinen vor: ExactShot. Ein Sensor an der Säeinheit erkennt jedes Saatkorn, dass im Boden abgelegt wird. Zeitgleich mit der Ablage wird das Saatgut mit Flüssigdünger besprüht. Das soll im Vergleich zu den bisher üblichen Verfahren mit kontinuierlicher Reihendünung 60 Prozent Dünger einsparen. John Deere bietet als Einzelkornsämaschinen für die High-Speed-Einzelkornsaat die ExactEmerge an. Das Besondere an den Reiheneinheit ist, dass Bürstenbänder das Saatgut in den Boden ablegen.

John-Deere-Neuheit nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar

Die Neuheit ExactShot von John Deere spielt hauptsächlich für die amerikanischen Märkte eine wichtige Rolle. Während in Deutschland zur Maisaussaat überwiegend gekörnter Unterfußdünger ausgebracht wird, ist in Amerika die Flüssigdüngung verbreitet. Mit der Aussaat von Mais versorgt die Einzelkonrsätechnik jede Saatreihe kontinuierlich mit Flüssigdünger. ExactShot soll das Ändern und sprüht den Flüssigdünger nur das abgelegte Maiskorn. Dass soll bei einer Sägeschwindigkeit von bis zu 16 km/h (10 Meilen pro Stunde) funktionieren. Dabei wird jedes Samenkorn mit etwa 0,2 ml Flüssigdünger besprüht. Welche Art von Flüssigdünger üblicherweise verwendet wird und mit welchen Nährstoffgehalte, darüber machte John Deere keine weiteren Angaben bei der Vorstellung von ExactShot auf der CES 2023.

Dünger einsparen und weniger Unkrautwachstum

Die auf der CES vorgestellte Technik ExactShot könnte allein im Maisanbau in den USA nach Angaben von John Deere jährlich über 93 Millionen Liter Dünger einsparen. Das würde verhindern, dass überschüssiger Dünger das Unkrautwachstum fördere und das Risiko für Auswaschungen nicht erhöht werde.

Kverneland mit ähnlicher Technik für Einzelkornsätechnik

John Deere ist mit den Entwicklungen zur Düngereinsparung bei Einzelkornsaat nicht das einzige Unternehmen. Beispielsweise forscht auch Kverneland an einer präzisen Düngung, aber nicht mit flüssigem, sondern mit gekörntem Dünger. Kverneland bezeichnet die Punktdüngung Pudama und legt ein Starterdünger-Depots unter das Saatkorn. Pudama soll im Vergleich zum üblichen Maisanbau mindestens 25 Prozent des Startdüngers eingesparen.

John Deere zeigt elektrisch angetriebenen Bagger

Der vollelektrisch angetriebene Bagger von John Deere ist leise und soll weniger Betriebskosten verursachen, als Bagger mit Verbrennungsmotoren.

Neben ExactShot zeigte John Deere auf der CES 2023 auch eine elektrifizierte Baumaschine. Der Elektrobagger von John Deere ist ein Ergebnis aus der Übernahme des Batterieherstellers Kreisel. John Deere Übernahme Ende 2021 mit einer Mehrheitsbeteiligung das Unternehmen Kreisel Electric. Der österreichische Hersteller entwickelt Batterien sowie Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität. Der Elektro-Bagger soll im Vergleich zu Baumaschinen mit Verbrennungsmotor weniger Lärm und Emissionen und außerdem weniger Betriebskosten verursachen bei weniger beweglichen Teilen. Über die Kapazität der Batterien, der Ladedauer und der Motorleistung machte John Deere keine Angaben.