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Bioenergie

Flüssiggas aus Gülle und Mist

Eine Bio-LNG-Anlage in der Lüneburger Heide macht aus Mist und Gülle Lkw-Treibstoff. (Themenbild)
Christel Grommel
am Donnerstag, 11.08.2022 - 09:11

In Darchau ist am 9. August eine Bio-Flüssiggas-Anlage an den Start gegangen. Sie soll 1,3 Millionen Liter fossilen Diesel pro Jahr ersetzen.

Die Anlage ist in dieser Form bundesweit einzigartig. Aus Gülle und Mist wird darin klimaneutrales Flüssiggas für Lkw und Busse gewonnen. Laut Betreiber kann die Anlage 1,3 Millionen Liter Diesel ersetzen und so bis zu 7.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Allein Lkw verursachten bis zu 30 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes in Deutschland, so der Betreiber Ruhe Biogas Service.

Modellcharakter für landwirtschaftliche Betriebe

Der Agrarbetriebin der Lüneburger Heide hält 1.600 Bullen und gewinnt den alternativen Biokraftstoff aus eigenen Reststoffen wie Mist und Gülle sowie von Betrieben aus der Region. Die Tagesproduktion beläuft sich auf drei Tonnen. Die 500 Kilowatt-Anlage hat laut Ruhe Biogas Modellcharakter für viele landwirtschaftliche Betriebe. Für Bauern könne Biokraftstoff aus landwirtschaftlichen Reststoffen ein neues Geschäftsmodell sein. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, der beim Start der Anlage anwesend war, bezeichnete diese als eine „hoffnungsgebende Technologie“. Niedersachsen sei besonders führend bei erneuerbaren Energien. Die Anlage müsse nun zeigen, dass sie wirtschaftlich sein kann. Die Anlage kostete vier Millionen Euro, das Land gab 1,8 Millionen dazu.

Der Beitrag „Lüneburg: LNG-Gas aus Gülle und Mist“ ist zuerst erschienen bei LAND & FORST.
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