Ein neues Konzept zur Aufbereitung von Stroh und Mist für die Biogasproduktion soll mehr Schlagkraft und Wirkungsgrad bieten. Das auf die Einbringung von Reststoffen spezialisierte Unternehmen BioG GmbH aus Oberösterreich bringt mit dem „BioMerge“ ein neues Konzept der Reststoffaufbereitung für Biogasanlagen auf den Markt. Damit setzt das Unternehmen die Erweiterung der innovativen Produktpalette rund um die Biogasproduktion konsequent fort, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Stroh und Mist als künftiger Energielieferant, CO2-Reduktionsziele und steigende Energiepreise sollen alternative Formen zur Energiegewinnung und vor allem die Biomethanproduktion aus organischem Abfall attraktiver machen. Die Nutzung von inhomogenen Abfällen wie Feldresten war bisher bei Ernte, Einbringung und Aufbereitung schwierig.
Abfälle werden zu wertvollen Rohstoffen

„Die Diskussion rund um die autarke Energieversorgung und alternative Energiegewinnung ist aktueller als je zuvor. Die BioG GmbH ist spezialisiert auf die kaskadische Nutzung von Feldresten und organischem Abfall. Die sogenannten Abfälle sind wertvolle Rohstoffe für hochwertige Energieformen“, betonte BioG-Geschäftsführer Josef Höckner am Tag der offenen Tür zum Thema „Biomethan aus Feldresten Live“.
Wie Biomethan aus Feldresten produziert werden kann, ins Gasnetz integriert wird oder als Treibstoff oder Regelenergie verwendet werden kann – diese Fragen wurden an diesem Tag beantwortet. Dabei wurde die gesamte Ernte- und Einbringtechnik live im Einsatz präsentiert. Allein in Österreich könnten 20 % des derzeitigen Gasbedarfs durch Biomethan aus Reststoffen abgedeckt werden.
Vom Maisstroh zum Treibstoff
Die gesamte Wertschöpfungskette in der alternativen Energiegewinnung aus Feldresten konnten die Besucher auf dem Firmengelände erleben. Zu Beginn wurde die Maisstroh-Erntekette am angrenzenden Maisfeld gezeigt, dabei wurde mit dem BioChipper und dem Biogastraktor das Maisstroh auf Schwad gebracht und anschließend mit dem Ladewagen abtransportiert. Auch die Maisstroh-Aufbereitung wurde vorgeführt. Das Maisstroh wurde aus dem Silo entnommen und anschließend zum BioFeeder gefahren, wo es aufgelöst, zerfasert, vermischt und gemaischt wurde.
Ein besonderes Highlight war die Treibstofferzeugung aus Stroh und Mist. „Wir durften unser Biogas Hoftankstelle, welche wir mit der Uni Potsdam entwickelt haben, den Kunden und Besuchern präsentieren“, erklärte BioG-Geschäftsführer Josef Höckner.
Mit jeder herkömmlichen Biogasanlage möglich
Gerade auch für landwirtschaftliche Betriebe solle die Verwertung von Feldresten für die Energieproduktion ökologische als auch ökonomische Vorteile und Chancen bieten: „Mehr Durchsatz, bessere Abmischung, höherer Fremdkörperabscheidegrad. Mit dem BioMerge wird auf das schon bestehenden Komplettsystem BioCrusher modular aufgebaut und um eine Feststoffanmaischung mit Fremdkörperabscheidung erweitert. Dadurch wird es möglich, Reststoffe in jeder herkömmlichen Biogasanlage zu verarbeiten“, erklärt das Unternehmen.
Über eine schräg geführte Mischeinrichtung mit einem Durchmesser von 700 mm und einem Volumen von 1200 Liter wird das Material mit Flüssigkeit aus dem Fermenter angemaischt. Die speziell angeordneten Mischflügel mit einer Antriebsleistung von 15 bis 22 kW sollen dabei für eine schnelle und gleichmäßige Durchmischung sorgen. Somit sollen auch bei sehr leichten Materialien höchste Einbringmengen garantiert werden. In einer Beruhigungszone setzen sich die Schwerteile dann ab und werden über eine Sammelbox oder einem automatischen Bandaustrag entfernt, bevor die Maische in den Fermenter gepumpt wird.