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Bio-Rohstoffe

Anbau nachwachsender Rohstoffe 2022 auf 2,6 Mio. ha

Ölpflanzen
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Redaktion Wochenblatt
am Freitag, 24.03.2023 - 07:34

Gegenüber dem Vorjahr mit 2,44 Mio. ha ist die Fläche leicht angestiegen. Insgesamt bewegt sich der Anbau jedoch seit 2014 auf weitgehend konstantem Niveau.

Mit einem Anteil von knapp einem Sechstel der landwirtschaftlichen Fläche stellen Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ein bedeutendes Standbein für landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland dar. Gemeinsam mit den Waldbesitzenden erzeugen sie den in Deutschland mengenmäßig wichtigsten erneuerbaren Energieträger Biomasse und zugleich erhebliche Mengen Koppelprodukte für die Tierernährung. Außerdem liefern sie Rohstoffe für Chemikalien und Produkte.

Löwenanteil entfällt auf Enerigepflanzen

Erneuerbare Energie

Den Löwenanteil der Anbaufläche nahmen 2022 mit 1,41 Mio. Hektar die Energiepflanzen für Biogasanlagen ein. Dieser Umfang liegt zwar leicht über dem Vorjahreswert, ist tendenziell jedoch rückläufig. Der Maisanteil auf dieser Fläche lag bei 63 Prozent, es folgten Gräser/Zwischenfrüchte, Getreide, Zuckerrüben und Durchwachsene Silphie. Dass die Maisanbaufläche für Biogas gegenüber 2021 um rund 75.000 ha zugenommen hat, lag vor allem an der trockenen Witterung in 2022.

Diese hatte zu einem deutlichen Ertragsrückgang geführt. Die als Biogassubstrat eingesetzte Menge Maissilage blieb hingegen weitgehend konstant, so dass insgesamt mehr Flächen für den Maisanbau für Biogasanlagen benötigte wurden.

Der Rapsanbau für die stoffliche und energetische Nutzung von Pflanzenölen, gleichzeitig aber auch wichtige Proteinquelle, stieg auf insgesamt 740.000 ha an.

Festbrennstoffe und Faserpflanzen

Überwiegend stabil blieben die Anbauflächen für Festbrennstoffe vom Acker wie Miscanthus oder schnellwachsende Baumarten sowie für zucker- oder wirkstoffliefernde Pflanzen für technische Zwecke und Phytopharmaka. Ölpflanzen für die stoffliche Nutzung legten hingegen zu, insbesondere wuchs die Sonnenblumen-Fläche auf mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahr. Ein möglicher Erklärungsansatz sind hier zurückgehende Importe aufgrund des Ukrainekrieges.

Bei den Faserpflanzen für die stoffliche Nutzung hielt der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend eines Wachstums in der Nische an: Lag der Anbauumfang 2015 noch bei knapp 1.500 Hektar, waren es 2022 fast 7.000 ha. Verantwortlich dafür ist nahezu ausschließlich der Faserhanf-Anbau.