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Agrarmarkt

Kammern erwarten rückläufige Agrareinkommen

Stall
Agra-Europe
am Dienstag, 21.01.2020 - 11:00

Gewinne werden insgesamt aber voraussichtlich im Mittel auf 60 000 € steigen.

Berlin - Eine Stabilisierung des Wirtschaftsergebnisses der bundesdeutschen Landwirtschaft dürfte allein dem aktuellen Exportboom beim Schweinefleisch geschuldet sein. Das prognostiziert der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) für das laufende Wirtschaftsjahr 2019/20 mit Verweis auf die Buchführungsergebnisse von Haupterwerbsbetrieben aus der Kampagne 2018/19 und den ersten sechs Monaten von 2019/20 sowie Trendanalysen.

Wie der VLK in Berlin ausführte, dürften die Gewinne im Durchschnitt aller Betriebe und Regionen voraussichtlich um 6 000 € auf rund 60 000 € zunehmen. Allerdings müsse die Mehrzahl der Unternehmen wahrscheinlich ein geringeres Einkommen hinnehmen. So seien durch dieTrockenheit im Sommer 2019 erneut nur unterdurchschnittliche Erntemengen eingefahren worden. In Verbindung mit rückläufigen Preisen für Getreide, Milch und Rindfleisch dürften die Unternehmensergebnisse der Ackerbau- und Futterbaubetriebe im Vergleich zu 2018/19 spürbar sinken.

Schlechte Stimmung unter den Landwirten

Im Ackerbau werden die Gewinne den Kammerprognosen zufolge im aktuellen Wirtschaftsjahr von 49 000 € im Saarland bis 68 000 € in Niedersachsen im jeweiligen Schnitt reichen. Für den Futterbau errechne sich eine Bandbreite von 42 000 € in Schleswig-Holstein bis 65 000 € im Saarland. In den Hochburgen der Schweinehaltung seien dagegen Unternehmensergebnisse von mehr als 100 000 € möglich.

Der VLK hob hervor, dass zur finanziellen Anspannung in allen Betrieben auch Belastungen durch das verschärfte Fachrecht, steigende Bodenpreise und einen höheren Bürokratieaufwand hinzukämen. Außerdem dominiere das Gefühl, von den Politikern und Verbrauchern nicht gehört und verstanden zu werden. Insofern sei die Stimmung bei den Landwirten schlechter, als es allein durch die Wirtschaftskennzahlen erklärt werden könne.