Plankstetten/Opf. Wer mit dem „Goldenen Regenwurm“ ausgezeichnet wird, hat „Pionierarbeit geleistet und den ökologischen Landbau durch Kreativität und Innovationskraft weiter vorangebracht“. Dies betonte Bioland-Landesvorsitzender Josef Wetzstein beim Verbandsabend im Rahmen der Biolandwoche im Kloster Plankstetten. Freuen durften sich in diesem Jahr Johann Ellenrieder, Herbert Siegel und Michl Simml.
Johann Ellenrieder zählt zu den Veteranen des ökologischen Landbaus in Bayern und bewirtschaftet seit 1986 seinen Hof nach Biostandards. Auf 60 ha baut er rund um Ustersbach bei Augsburg Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Kartoffeln, Sonnenblumen und Hanf an und auf 50 ha Grünland weiden 50 Milchkühe sowie 70 männliche Rinder für die Biofleisch-Mast. „Ein Betrieb mit Strahlkraft und Vorbildfunktion“ brachte es Vorstandsmitglied Jürgen Schilling auf den Punkt.
„Was er für richtig hält, verfolgt er hartnäckig. Er kämpft für Ideale und Werte“, charakterisierte Vorstand Josef Friedl den Allgäuer Biobauern Herbert Siegel, der gegen alle Widerstände den Weideschuss durchgesetzt hat. Nutztiere auf der Weide stressfrei zu töten und das Fleisch regional zu vermarkten, das ist sein erklärtes Ziel. 2018 wurde sein Rinderschinken als bestes bayerisches Bio-Produkt ausgezeichnet. Ein neues Thema hat er bereits im Fokus: die Ganztierverwertung.
Durch den Film „Der Bauer, der das Gras wachsen hört“ ist der Dritte im Bunde europaweit bekannt geworden: Michl Simml aus Roding-Kalsing. Sepp Braun würdigte seine besondere Gabe der Naturbeobachtung. „Anders wirtschaften mit der Natur“ sei Simmls Credo. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Boden und erbrachte den Beweis, dass man auch auf den kargen Steinböden der Oberpfalz erfolgreich wirtschaften kann.