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CeresAward

Ein Feuerwerk an durchdachten Ideen

Sepp Kellerer
Sepp Kellerer
am Mittwoch, 10.11.2021 - 16:07

Spannend wird es jedes Jahr bei der Nacht der Landwirtschaft, wenn agrarheute den „Landwirt des Jahres“ kürt. Zu den Preisträgern zählen auch zwei bayerische Betriebe.

Die bayerische Landwirtschaft braucht sich beim CeresAward nicht verstecken. Zwar stellt der Freistaat nicht den Gesamtsieger, kann aber zwei Kategoriesieger und drei weitere Finalisten aufweisen.

Markus Zott gewinnt in der Kategorie Geschäftsidee

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Junglandwirt Markus Zott und sein Vater Anton bewirtschaften einen Betrieb mit rund 200 Milchkühen und 100 ha vor den Toren Augsburgs. Doch wo wollten sie in einigen Jahren sein? Die beiden probierten etwas Neues aus. „Bayernglück“ ist ein Hafergetränk, das nur aus Wasser, Salz und Hafer besteht und mittlerweile in zahlreichen Supermärkten in Bayern und darüber hinaus erhältlich ist. Die Zotts holten dabei von Anfang an fachkundige Hilfe ins Boot, bei der Rezeptur ebenso wie bei der Gestaltung der Verpackungen und der Internetseite. Auch um die Herstellung kümmern sich fachkundige Partner.

Wichtig ist den Zotts die Skalierbarkeit ihrer Idee: Über 40 bayerische Landwirte bauen für sie Hafer an. Und wenn man sich die Absatzentwicklung für Haferdrinks anschaut, könnten es schnell noch mehr werden. Alleinstellungsmerkmal der Zotts ist ihr Zertifikat „Geprüfte Qualität Bayern“.

Frank Vogler ist Geflügelhalter des Jahres

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Rentabel sein und das Tierwohl im Blick behalten, mit diesem Konzept setzte sich Frank Vogler aus Neuwirtshaus in Unterfranken in der Kategorie Geflügelhalter durch. Aufgeräumt und sauber ist es im Vorraum des Legehennenstalls. Auffällig und nicht alltäglich sind die Trinkwasseraufbereitung und die großen weißen Kanister, die dort gelagert werden. Sie enthalten effektive Mikroorganismen (EM), also Mikroben, die im Stall angesiedelt werden, um krankmachende Keime zu verdrängen. Den Medikamenteneinsatz konnte Vogler damit minimieren.

Auf der einen Seite ist Frank Vogler sehr strukturiert. Auf der anderen Seite immer offen für neue Ideen, die er testet. Der Legehennenhalter führt den Betrieb zusammen mit seiner Familie und alle – auch das Team aus 21 Mitarbeitern – fühlen sich für ihr Geflügel und die Umwelt verantwortlich. So stellte Frank Vogler zum Beispiel als erster konventioneller Betrieb in Bayern das gesamte Freilandsortiment auf Eier mit Hahnenaufzucht um. Pro Freiland-Legehenne wird ein Bruderhahn aufgezogen und vermarktet.

Drei Finalisten aus Bayern

Für den 48-jährigen Schweinehalter Tobias Reichert aus Gerolfingen ist Tierwohl Programm. Im selbst gebauten Außenklimastall bietet er den 800 Mastschweinen sehr viel Platz und Stroh zum Toben.
Rinderhalter Michael Bauer aus Obermichelbach mag Kreisläufe – vom Gras, das die Kühe fressen bis zum eigenen Joghurt. Der Mist, den die Tiere erzeugen, wandert in die Biogasanlage und erzeugt Strom. Der dient dazu, die Milch zu verarbeiten. Damit schließt sich der Kreis.
Junglandwirt Martin Grob ist stolzer Herr über 65 Büffel. Mit seinen Tieren beweidet er im Sinne des Naturschutzes schwer zu bewirtschaftende Flächen. Fleisch und Wurst seiner Wasserbüffel vermarktet er direkt an den Kunden.