München - Die Corona-Krise wirkt sich auch auf den Bio-Markt aus: Der Absatz von Bio-Produkten ist laut Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) in den verschiedenen Absatzkanälen in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Dadurch beschleunige sich ein langjähriger Trend, so die LVÖ: Immer mehr Menschen würden sich beim Einkauf für Bio-Produkte entscheiden.
Viele Bauern seien bereit, auf ökologischen Landbau umzustellen, da der Ökolandbau gute wirtschaftliche Perspektiven biete. Dafür benötigen sie, so die Forderung des LVÖ, die richtigen politischen Rahmenbedingungen.
Perspektiven für die Bauern
In jüngster Zeit haben verstärkt Ackerbaubetriebe auf Ökolandbau umgestellt und weitere Betriebe haben Interesse an der Umstellung. „Die Bauern stellen gerne um und der Markt bietet gute Chancen“, berichtet Andreas Hopf, Geschäftsführer der Vermarktungsgesellschaft Bio-Bauern mbH. „Eine Umstellung auf ökologischen Landbau ist für jeden Betrieb eine Herausforderung, aber die wirtschaftliche Perspektive für Bio-Betriebe ist gut“, schätzt Wilhelm Heilmann, Ressortleiter pflanzliche Produkte bei der Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG die Lage ein. Gerade auch Bio-Sonderkulturen seien eine interessante Ergänzung zu den Hauptkulturen.
Heigl fordert politische Weichenstellung
„Die Bauern stehen bereit, die Branche ist gut aufgestellt, der Markt ist da“, ist sich Hubert Heigl sicher, Erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern.
Die positive Entwicklung müsse nun mit den richtigen politischen Maßnahmen flankiert werden. Dies gelte in allen Bereichen – von der Agrarforschung über die Ausbildung in den Grünen Berufen und in der Verarbeitung von Lebensmitteln bis hin zum Lebensmitteleinkauf der öffentlichen Hand.
„Wenn auch der Staat die Weichen klar auf bio stellt, wird sich der bayerische Ökolandbau in den nächsten Jahren sehr positiv entwickeln“, sagt Heigl.