Der Legende nach haben Gänse das römische Reich gerettet. Zumindest einmal. Denn 387 vor Christus warnten die heilgen Gänse der Juno die schlafenden Römer vor zornigen Kelten. Das Geschnatter hat funktioniert. Was man vom letzten Warntag im Jahr 2020 nicht sagen kann. Heuer gibt es einen neuen Versuch; am 8. Dezember, ab 11 Uhr sollen die Menschen auf allen Kanälen probehalber gewarnt werden. Damit können sie rechnen. Und sollten nicht erschrecken.
Alarm auf allen Kanälen - Handys einschalten
Mit dem Probealarm will der Staat testen, ob und wie gut die Infrastruktur zur Warnung funktioniert Federführend ist dabei das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Der Bund, Länder und Kommunen machen mit. Aber längst nicht alle, deswegen sollte man sich nicht wundern, wenn man nicht gewarnt wird. Die Idee ist einfach: Auf allen Kanälen warnen, irgendwie erwischt man dann jeden. Radio und Fernsehen sind dabei, Warn-Apps wie NINA und KATWARN kommen zum Einsatz, aber auch Lautsprecherwagen und Sirenen, wo diese noch installiert sind. Zum Einsatz kommt auch das Cell-Broadcast-Verfahren. Dabei gehen SMS an alle Handys raus, die eingeschaltet sind und ein Signal empfangen können.
Sirenen können Tiere erschrecken
Die eingehende SMS wird den Alltag kaum beeinflussen. Aber sofern alle 15.000 Sirenen im Land funktionieren, könnte das Rinder, Pferde oder Schweine erschrecken. Dessen sollte man sich bewusst sein. Die Sirenen weisen mit einem auf- und abschwellenden Heulton auf eine (Probe-)Gefahr hin. Die Feuerwehr warnen sie mit einem einminütigem Dauerton. Tierschützer raten, Tiere von Weiden in der Nähe zu Sirenen zu nehmen - sofern das möglich ist. Zudem könnte Musik im Stall zur Ablenkung und Beruhigung beitragen. Um 11:45 Uhr ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Dann gibt es Entwarnung.
Landwirte sind wichtige Katastrophenhelfer
Landwirte sind auf verschiedene Art und Weise von Katastrophen betroffen. Stürme, Überschwemmungen und Feuer treffen sie mitunter härter als Angehörige anderer Berufsgruppen. Zudem tragen sie Verantwortung für ihre Tiere. Und schließlich sind Landwirte häufig die besten Helfer; sie verfügen über die Technik und das Wissen, um bei Katastrophen zu helfen. Die Behörden hoffen, viele Menschen erreichen zu können. Im September 2020 hatten die Systeme ihren Zweck verfehlt. Es war Glückssache, ob eine Warnung durchkam.