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Verbraucherschutz

Vorsicht vor Manipulation im Onlinehandel

Online-einkaufen
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Redaktion Wochenblatt
am Dienstag, 31.01.2023 - 15:18

Beeinflussung der Kunden: 148 von 399 überprüften Onlineshops zeigten Auffälligkeiten.

Manipulative Praktiken haben die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 23 Mitgliedstaaten, Norwegen und Island (CPC-Netzwerk) festgestellt, als sie Websites von verschiedenen Einzelhändlern überprüft haben. 399 Online-Shops wurden dabei unter die Lupe genommen. Das Angebot der Einzelhändlern reichte dabei von Textilien bis hin zu Elektrogeräten. Auf 148 Websites fanden sich Beispiele für mindestens eine von drei manipulativen Praktiken, teilt die Europäische Kommission in einer Pressemitteilung mit. Diese können Verbraucher zu Entscheidungen bringen, die möglicherweise nicht in ihrem Interesse liegen.

Arten der Manipulation

Solche manipulativen Praktiken werden auch als „dark patterns“ bezeichnet, konkret berichtet die Europäische Kommission über folgende Sachverhalte:

  • 42 Websites haben falsche Countdown-Zähler mit Fristen für den Kauf bestimmter Produkte verwendet.
  • 54 Websites haben die Verbraucher zu bestimmten Entscheidungen gedrängt (von Abonnements bis hin zu teureren Produkten oder Lieferoptionen), entweder durch ihre visuelle Gestaltung oder durch sprachliche Mittel.
  • Bei 70 Websites wurde festgestellt, dass sie wichtige Informationen verbergen oder so darstellen, dass sie für die Verbraucher schlechter erkennbar sind. Dazu gehörten beispielsweise Angaben zu Lieferkosten, zur Zusammensetzung der Produkte oder zu einer preisgünstigeren Alternative.
  • 23 Websites haben Informationen verborgen mit dem Ziel, Verbraucher zum Abschluss eines Abonnements zu bewegen.

So wollen die Behörden jetzt vorgehen

Die nationalen Behörden werden sich nun mit den betroffenen Händlern in Verbindung setzen, damit diese ihre Websites verändern, heißt es von Seiten der Europäischen Kommission. Ergänzend dazu wird sich die Kommission zum Vorgehen gegen Dark Patterns auch an jene Online-Händler wenden, die 2022 in einer Studie zu unlauteren Geschäftspraktiken im digitalen Umfeld ermittelt wurden, und sie auffordern, die hier festgestellten Mängel zu beheben.

Darüber hinaus sollen Rückmeldungen zu folgenden drei Richtlinien mit Bezug zum Verbraucherschutz gesammelt werden, um festzustellen, ob diese für ein hohes Schutzniveau im digitalen Umfeld sorgen:

  • Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken,
  • Verbraucherrechte-Richtlinie und
  • Richtlinie über missbräuchliche Vertragsklauseln.
Mit Material von Europäische Kommission