Die Warteliste ist lang und Manuela Irmler und Petra Bork aus Schrobenhausen kommen bei den Bestellungen gar nicht mehr hinterher. „Unsere Taschen aus Tetra Pak-Tüten sind der Renner“, verraten die zwei. Zuletzt waren sie damit auf dem Landfrauentag in Neuburg-Schrobenhausen und die Besucherinnen waren begeistert. Die beiden interessieren sich schon länger für Upcycling-Themen und besuchten vor sechs Jahren bei der Schrobenhausener Volkshochschule einen Tetra Pak-Taschen-Kurs.
Seither hat sie das Bastelfieber gepackt uns sie arbeiten unter dem Motto „Mit kleinen Dingen kann man viel Gutes tun“ - und das seit Beginn ehrenamtlich. Gegen eine entsprechende Spende geben sie ihre Kunstwerke ab. So kostet eine Tasche je nach Form und Größe zwischen 25 und 30 €. Die Spenden – jeweils in Höhe von 500 € – gehen an regionale, soziale Einrichtungen für Mensch und Tier. In den letzten sechs Jahren kam bereits die stolze Summe von 12.000 € zusammen.
Tetra Paks sind viel zu schade zum Wegwerfen

„Der Rohstoff landet sonst im Müll, er ist aber viel zu schade zum Wegwerfen“, bekräftigen Irmler und Bork und zählen die Vorzüge ihre Bastelmaterials auf: stabil, haltbar, wasserabweisend und kostenlos. An drei Abenden lernten die zwei damals die Technik, die sich von einer afrikanischen Flechtweise ableitet. „Wir empfanden es erst einmal als aufwendig und kompliziert und gingen davon aus, dass das für uns das erste und einzige Exemplar bleibt“, erzählen sie rückblickend. Doch es dauerte nicht lange, bis sie aus den Resten vom Kurs zuhause erneut bastelten.
„Der Spaßfaktor wurde immer größer und wir verschenkten die ersten Taschen an Freundinnen“, erinnern sie sich. Diese waren restlos begeistert und so zog die „Neuheit“ immer weitere Kreise. Die Nachfrage stieg und vor allem zu besonderen Anlässen, wie Weihnachten oder Muttertag.
Leere Tetra Paks bekommen sie von Freunden, Verwandten und Wirtshäusern

An Material mangelt es nicht. Die Tetra Pak-Tüten stellen Verwandte, Bekannte und Gastrobetriebe zur Verfügung – unbedingt schon ausgewaschen und idealerweise korrekt aufgeschnitten. Inzwischen können die „Kunden“ sogar ihre Wunschfarben bestellen. Außerdem haben sie herumgetüftelt und mittlerweile verschiedene Taschenformen entwickelt.
Je nach Form und Größe nimmt eine Tasche bis zur Fertigstellung sieben bis acht Stunden Arbeit in Anspruch. Dafür treffen sich die zwei Frauen jeden Montagabend zum gemeinsamen Basteln. Zusätzlich bastelt aber jede von ihnen daheim nach Lust, Laune und Zeit weiter: „Dabei können wir unserer Fantasie freien Lauf lassen und immer neue Kombinationen zusammenstellen.“