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Ausbildung

Weniger Schulanfänger an Landwirtschaftsschulen

Eine junge Frau bedient ein Melk-Gerät
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Externer Autor
am Montag, 28.10.2019 - 10:39

Mit Stand 22. Oktober 2019 gibt es 428 Studierende im ersten Semester der Landwirtschaftsschulen, Abteilung Landwirtschaft, in Bayern.

München - 2018 waren es 453 Studierende im ersten Semester (2017: 422, 2016: 445 und 2015: 467 Studierende). Diese Zahlen hat das bayerische Landwirtschaftsministerium jetzt auf Anfrage des Wochenblattes mitgeteilt. Im Vergleich der letzten fünf Jahre setzt sich damit ein weiterer Rückgang der Schülerzahlen fort.

Die Verteilung auf die einzelnen Regierungsbezirke stellt sich laut Ministerium demnach aktuell wie folgt dar: In Oberbayern 127 Studierende, in Niederbayern 81, in der Oberpfalz 46, in Oberfranken 39, in Mittelfranken 45, in Unterfranken 14 und in Schwaben 76 Studierende im ersten Semester der Landwirtschaftsschule, Abteilung Landwirtschaft.

Teils Sondergenehmigungen erforderlich

Einige Schulen, die die Mindestschülerzahl von 16 nicht erreichten, beantragten eine Sondergenehmigung. Diese erhielten die Standorte Schweinfurt (14 Studierende) und Pfarrkirchen (15 Studierende).

Trotz nochmaliger intensiver Anstrengung letzte Woche sei es auch nicht gelungen, kurzfristig weitere Studierende für die Landwirtschaftsschulen, Abteilung Landwirtschaft, in Erding und Fürstenfeldbruck zu gewinnen, so eine Ministeriumssprecherin. Ministerin Michaela Kaniber hat entschieden, dass die beiden Fachschulen ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung erhalten. Ausschlaggebend für die Ministerin sei zum einen, dass durch die kurzfristigen Absagen von einzelnen Studierenden, die übrigen Schüler besonderen Härten ausgesetzt worden wären.

Auch möchte Kaniber ein Zeichen der Solidarität mit den jungen Landwirten aus Fürstenfeldbruck und Erding setzen. „Wir können es nicht zulassen, dass sich unsere Junglandwirte entmutigt von den Höfen abwenden“, so die Ministerin. Kaniber wies aber auch darauf hin, dass es sich hierbei ausdrücklich um eine Ausnahme handle. Mittelfristig seien die Fachschulen so aufzustellen, dass die Absagen einzelner Studierender kurz vor Semesterbeginn nicht die Eröffnung eines ganzen Semesters gefährden dürften.

Regelmäßige Anpassungen erforderlich

Von Ministeriumsseite wurde weiter erklärt, dass oberstes Ziel sei, ein Angebot an Landwirtschaftsschulen in Bayern in der Fläche zu halten. Gleichzeitig brauche es für eine hohe Unterrichtsqualität eine entsprechende Zahl an Studierenden je Semester, auch um die staatlichen Lehrkräfte effektiv einsetzen zu können.

Das Angebot an Fachschulen sei daher regelmäßig anzupassen. Auf Veranlassung der Ministerin arbeiten unter Leitung des Staatsministeriums bereits seit Mai Vertreter/-innen aus Schulen, Verbänden und Praxis daran, wie die Attraktivität und die Qualität der landwirtschaftlichen Fachschulen erhöht werden könne.