Gemeinsam rufen sie auf zu mehr Demokratie, Toleranz und Nächstenliebe auf und stellen sich geeint gegen Hass im Netz. In einem Kurzfilm setzt die Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB) zusammen mit fünf bayerischen Landespoltikerinnen und -politikern und dem Bündnis für Toleranz, ein Zeichen gegen Hatespeech.

Im Kurzfilm „Gemeinsam gegen Hatespeech“ unterstützen gleich fünf bayerische Landespolitikerinnen und -politiker und Bettina Nickel für die katholische Kirche die KLJB Bayern mit ihrer Forderung nach mehr Solidarität für Opfer von Hasskriminalität durch die „schweigende Mehrheit“.
Acht Minuten voller Erfahrungen und Wünsche
In dem achtminütigen Kurzfilm, der auf Social Media veröffentlicht wurde, berichten fünf Abgeordnete von eigenen Erfahrungen mit Hassbotschaften im Netz. Außerdem sprechen sie über die Ursachen und Probleme von Hatespeech sowie über ihre Wünsche zur Prävention. Mit dabei sind:
- Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU),
- Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze (Grüne),
- Landtagsvizepräsident Alexander Hold (FW),
- Generalsekretär Arif Taşdelen (SPD),
- und Fraktionsvorsitzender Martin Hagen (FDP).
- Für die Zivilgesellschaft und katholische Kirche spricht im Kurzfilm Bettina Nickel, kommissarische Leiterin Katholisches Büro in Bayern und stellvertretende Sprecherin im „Bayerischen Bündnis für Toleranz“.
- Für die KLJB Bayern ist der 22-jährige Landesvorsitzende Franz Wacker dabei.
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum
Wie Martin Hagen (FPD) im Video sagt, richtet sich Hatespeech besonders häufig gegen Minderheiten. Katharina Schulze (Grüne) betont, dass es für die Täter unheimlich leicht sei, am Abend vom Sofa aus einen Hasskommentar abzusenden. Für die Opfer sollte es genauso einfach sein diesen zur Anzeige zu bringen. Ihr Wunsch: Anzeigen sollen ebenso bequem vom Sofa aus möglich sein. Auch Bettina Nickel plädiert im Video dafür, dass eine gut erreichbare Opferberatung ausgebaut werden müsse.
Alexander Hold (FW) betonte, das vielen Tätern oft nicht bewusst sei, dass ihre Hasskommentare auf Menschen abzielen und nicht auf Objekte. Dafür müsse mehr sensibilisiert werden. Auch Arif Taşdelen (SPD) spricht sich dafür aus, dass es mehr Fördermittel für die Jugendarbeit brauche, damit bereits in frühen Jahren mit der Sensibilisierung begonnen werden könne.
Doch es kommt nicht nur auf Jugendarbeiter und öffentliche Stellen, wie die Polizei oder die Politik an: Jeder einzelne kann etwas tun. Dafür macht sich der KLJB-Landesvorsitzende Franz Wacker stark: "Zivilcourage im Netz ist genauso wichtig, wie auf der Straße!" Wer einen Hasskommentar sieht, soll nicht wegschauen. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) ermutigt zu mehr Zivilcourage und Solidarität in den sozialen Netzwerken.
Noch 2022 neue Website gegen Hatespeech in Bayern
Der katholische Landjugendverband macht schon seit einiger Zeit auf das Thema Hatespeech im Netz aufmerksam. So gab es in der Vergangenheit schon einige Gespräche zwischen KLJB, der Landespolitik und den zuständigen Ministerien. Dabei kam heraus, dass es noch 2022 eine Webseite geben wird, die Opfern von Hatespeech eine leicht zugängliche Hilfe bei Anzeigen und Strafverfolgung sein wird sowie einen Überblick zu Beratungs- und Hilfsangeboten verschafft.
In einem nächsten Schritt will die KLJB ihr Engagement noch weiter ausbauen. Auf der nächsten Landesversammlung, Ende Mai, soll über einen neuen Beschlussantrag mit dem Titel "Gemeinsam gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" abgestimmt werden. Dieser soll die KLJB selbst zum Eintreten gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus oder „Etabliertenvorrechte“ verpflichten und wiederum die gesamte Gesellschaft und Politik im Blick haben. "Wir lassen nicht locker", ist Franz Wacker motiviert für die KLJB dabei.