Johanna Heissler ist 19 Jahre alt und kommt aus dem Landkreis Rosenheim. Sie ist ausgebildete Hauswirtschafterin und macht gerade die Weiterbildung zur Fachlehrerin. Zudem ist sie Botschafterin für die hauswirtschaftlichen Berufe. Im Interview erzählt sie, wie stark sie selbst vom sozialen Beruf der Hauswirtschaft profitiert.
Johanna, warum hast Du Dich für den Beruf der Hauswirtschaft entschieden?
Man lernt einfach nie aus in der Hauswirtschaft, seien es neue Techniken oder Food Trends. Ich habe die ländliche Hauswirtschaft gelernt, weil mir auch die Arbeit mit den Tieren auf einem Hof unglaublich viel Freude macht. Ich finde als Hauswirtschafterin ist man eine Person mit ganz viel Gefühl und Nächstenliebe. Es ist total schön zu sehen, wenn ich den Menschen mit meiner Arbeit ein Lachen ins Gesicht zaubern kann.
Was macht Dir am meisten Spaß dabei?
Definitiv das handwerkliche Arbeiten – vor allem mit Holz und bei der Speisezubereitung. Ich habe damit meine Hobbys in einem Beruf verwirklichen können. Und ich kann meine Kreativität im Alltag ausleben. Ich finde wirklich nichts, was mir in meinem Beruf nicht Spaß macht.
Du hast direkt an die Ausbildung eine Fortbildung drangehängt, warum?
Ich habe mich für die Weiterbildung zur Fachlehrerin entschieden, damit ich meine Liebe zum Handwerk immer noch selbst ausleben, aber gleichzeitig auch weitergeben kann. Außerdem erreicht man mit der Hauswirtschaft schnell seine Karriereziele: Ich habe mit 16 Jahren die Hauswirtschaftsschule begonnen, mit 18 Jahren meinen Abschluss gemacht und jetzt bin ich schon in der Weiterbildung zur Fachlehrerin und fast im Referendariat. Das ist der Wahnsinn! Auch von Kolleginnen bekomme ich oft mit, dass sie recht schnell zu Führungskräften aufsteigen. So auch eine Schulfreundin, die kurz nach ihrer Ausbildung zur Hauswirtschaftsleitung befördert wurde.
Seit Corona haben wieder mehr Menschen das Selberkochen entdeckt. Denkst Du, damit entdecken auch wieder mehr Leute den Beruf der Hauswirtschaft?
Diese Trends, die gerade in Coronazeiten so modern waren, empfinde ich als sehr positiv. Denn, wenn die Menschen es wieder öfter selber kochen, merken sie auch, wie viel Arbeit dahintersteckt. Damit lernen sie es auch wieder mehr wertzuschätzen. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist schon immer ein Top-Thema der Hauswirtschaft.
Was sind eure Aufgaben als Hauswirtschaftsbotschafter?
Unsere Aufgabe ist es, die eigene Begeisterung, die wir in unserem Beruf haben, weiterzugeben. Damit können wir anderen Menschen zeigen, wie schön die Hauswirtschaft ist. Neben unseren Besuchen auf Messen und in Schulklassen sind wir auch auf Social Media unterwegs. Mit unserem Botschafter-Blog wollen wir über Instagram (@botschafter.hw.bayern) vor allem die junge Zielgruppe zur erreichen.
Für wen ist der Beruf Hauswirtschaft geeignet?
Für jeden, der Freude am Kochen und Backen hat, Liebe zur Natur oder wer sich gerne sozial engagiert. Gerade bei den sozialen Berufen wird die Hauswirtschaft oft in der Aufzählung vergessen. Bei uns dreht sich alles rund um die Menschen. Da bekommen wir selbst auch wahnsinnig viel zurück – egal ob man mit Kindern, Erwachsenen oder mit Senioren arbeitet.