München - Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) bemängelt, dass der aktuelle Schutzschirm der Regierung wirkungslos für bayerische Jugendherbergen sei. Denn das DJH gilt als gemeinnützige Organisation. Sollten sich die Hilfsmaßnahmen nicht ändern, droht den 58 Jugendherbergen im Freistaat die Schließung. Der Verband hat deshalb einen Brandbrief an betroffene bayerische Bürgermeister, Landräte, Mitglieder des Bayerischen Landtags und Abgeordnete im Deutschen Bundestag geschrieben.
Umsatz bei Null
Darin steht, dass der Umsatz aller Jugendherbergen seit Anfang März auf Null gesunken sei. Auch die rechtzeitig angeordnete Kurzarbeit konnte das nicht ausgleichen. Gleichzeitig hat sich der Landesverband seit mehreren Wochen intensivst um die von Bund und Land angekündigten „unbürokratischen, effektiven und angemessenen finanziellen Hilfen bemüht“; bislang jedoch ohne Erfolg, heißt es im Brief.
Weiterhin finanzielle Verpflichtungen
Gleichzeitig bestehen für die Jugendherbergen aber finanzielle Verpflichtungen gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie laufende Unterhalts- und Sicherungskosten. Auch begonnene Bau- und Renovierungsmaßnahmen wurde eingestellt. Zusätzlich könnte auch die regionale Wirtschaft darunter leiden, wenn es keine Jugendherbergen mehr gibt. Wie aus einer Studie der Tourismusberatungsagentur „dwifConsulting“ hervorgeht, generiert ein Euro eines Gast in einer Jugendherberge, etwa drei Euro zusätzlichen Umsatz für die regionale Wirtschaft.
Der Präsident Klaus Umbach und die Vorstände Winfried Nesensohn und Michael Gößl haben aber noch Hoffnung. Sie appellieren in ihrem Brief an die Politik: „Möglicherweise kann es noch gelingen, endgültige Schließungen zu verhindern und Zukunftsperspektiven für unsere Häuser zu entwickeln“ – wenn sich die Politiker für die Jugendherbergen einsetzen. Ansonsten verliere Bayern „erfolgreiche Strukturen, wirksame Bildungsangebote und wertvolle Begegnungsorte“, schreiben sie. CV