Selbstverständlich kann man die Zwiebeln aus dem eigenen Garten in luftigen Kisten lagern. Viel schöner und zudem platzsparender ist es, wenn man die geernteten Zwiebeln zu Zöpfen flicht. Dabei ist wichtig, dass die Schlotten – also die grünen Blätter – nur angewelkt und nicht vollständig eingetrocknet sind. Somit sind die Hälse biegsam und brechen nicht, wenn man sie einflicht. Wer rote, weiße und gelbe Zwiebeln angebaut hat, kann auch mehrfarbige Zöpfe flechten. Wir zeigen eine besondere Flechttechnik:
1. Schnur abmessen und Zwiebel einlegen
Die Schnur in der gewünschten Länge abmessen, doppelt legen und etwas länger zuschneiden als der Zopf werden soll. Je länger der Zopf wird, umso tragfähiger sollte die Schnur sein. Nun legt man die Schnur doppelt und verknotet die beiden Enden, sodass ein Ring entsteht. Dann hängt man die zusammengeknotete Schnur an einem erhöhten, tragfähigen Punkt auf.
Nun legt man Zwiebel für Zwiebel ein: Zunächst schiebt man die erste Zwiebel so mitten durch die beiden Schnurteile, dass gut 4 cm Abstand zur Knolle bleiben.
2. Zwiebelstrang einfädeln
Dann nimmt man die Zwiebel in die Hand und bewegt sie – in der Form einer liegenden 8 – um beide Schnüre herum. Man führt sie also erst rechts außen an der Schnur vorbei nach vorne, dann durch beide Schnüre hindurch nach hinten. Schließlich führt man sie links außen an der Schnur vorbei nach vorne und wieder durch die Mitte nach hinten.
3. Schnur festziehen
Dann lässt man die Zwiebel los und zieht mit beiden Händen das Seil auseinander – dadurch wird die Zwiebel gefestigt und hält gut an der Schnur fest.
4. Nächste Zwiebel einlegen
Nachdem die erste Zwiebel befestigt ist, legt man die nächste Zwiebel direkt darüber und wieder mit etwa 4 cm Flechtlänge in den Strang ein.
5. Zwiebelstrang einfädeln
Erneut nimmt man die Zwiebel in die Hand und windet sie wie in Punkt 2 beschrieben in Form der liegenden 8 um die beiden Schnüre.
6. Zwiebel ablegen
Diese Zwiebel kann man nun einfach ablegen, ohne am Strang zu ziehen, sie ist gut befestigt. Mit diesem System verfährt man nun Zwiebel für Zwiebel, bis der Zopf fast ganz aufgefüllt ist.
Zwiebeln im Zopf faulen weniger
Zum Zopf geflochten, lassen sich die Zwiebeln luftig und unbedingt vor Regen geschützt zum Beispiel an einem Dachsparren aufhängen, am besten in absonniger Lage. Dort können sie vollständig trocknen. Erst vor Frostbeginn holt man die Zwiebelzöpfe schließlich ins Haus. Wer will, kann die gut abgetrockneten Knollen davor etwas abreiben, so verlieren sie die manchmal etwas schmutzige äußere Schale und gewinnen einen schönen Glanz. Auch die eingetrockneten Blätter und die verschmutzen Wurzeln kann man etwas einkürzen, damit sie an der Lagerstätte nicht so stark bröseln.
Im Haus hängt man die Zwiebeln an einem dunklen, nicht allzu warmen und vor allem trockenen Ort auf. Vorteil des Zwiebelzopfes ist auch, dass die Luft gut um die Zwiebeln zirkulieren kann und sie somit weniger leicht faulen. Bei Bedarf zieht man die benötigten Zwiebeln einfach am besten von oben her aus der Kette.