Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) sammelt seit 125 Jahren Informationen zu sozialer Arbeit und zum Spendenwesen. Außerdem berät das DZI Spender. Träger dieser Einrichtung sind unter anderem der Senat von Berlin, das Bundesfamilienministerium und der Deutsche Städtetag. Das DZI prüft die Seriosität von Spendenorganisationen und vergibt das Spendensiegel, warnt aber auch vor schwarzen Schafen.
Ganz konkret kann man auf der Webseite des DZI einsehen, welche Organisationen das DZI-Spendensiegel tragen dürfen. Wer nicht aufgeführt ist, hat entweder das Prüfverfahren nicht bestanden oder aber keinen Antrag dazu gestellt. Auch unseriös arbeitende Organisationen nennt das DZI und die Begründung für diese Einschätzung. Als Spender kann man auch nachfragen; das DZI beantwortet schriftlich Anfragen zu Organisationen aus den Bereichen Soziales, Umwelt und Naturschutz.
Das DZI gibt auch ganz praxisnahe allgemeine Tipps zum Spenden:
- Dem Herzen folgen: Spenden Sie für Themen, die ihnen persönlich nahe sind, oder setzen Sie sich mit Freunden oder der Familie zusammen und entscheiden gemeinsam. Das erleichtert die Entscheidung.
- Gezielt spenden: Konzentrieren Sie ihre Spenden auf wenige Organisationen. Das erleichtert die Seriositätsprüfung und mindert den Aufwand der Organisationen. Wer vielen Hilfswerken spendet, wird von all diesen Organisationen als „aktiver Spender“ registriert und umso mehr Werbung erhalten.
- Vertrauen ist unersetzlich: Spenden Sie Organisationen und Initiativen, die Sie persönlich kennen und denen Sie deshalb vertrauen. Warnungen vor unseriösen Spendensammlern findet man auf der DZI-Webseite unter „Das DZI rät ab“.
- Spenden vertragen keinen Druck: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – weder durch aufdringlich auftretende Werber an der Haustür oder auf der Straße, noch durch zu emotionale Spendenbriefe. Stark Mitleid erweckende und gefühlsbetonte Werbung ist ein Kennzeichen unseriöser Organisationen.
- Informiert spenden: Spenden Sie überlegt, nicht impulsiv. Informieren Sie sich auf den Webseiten der Organisationen. Wenn Sie es besonders genau wissen wollen: Lesen Sie die Jahresberichte und Projektbeschreibungen. Die Gremien sollten dort namentlich aufgeführt, die Finanzen klar und detailliert offengelegt werden. Fotos sollten eindeutig erkennen lassen, wer abgebildet ist und in welchem konkreten Zusammenhang das Bild zur Arbeit der Organisation steht.
- Geldspenden sind besser als Sachspenden: Geld kann von den Hilfswerken flexibler und effizienter eingesetzt werden als Sachspenden. Kosten für den Transport entfallen, viele Hilfsgüter können billiger vor Ort gekauft werden und stärken außerdem die Wirtschaft am Zielort. Sachspenden sind dann empfehlenswert, wenn seriöse Organisationen (z. B. lokale Kleiderkammern) gezielt um sie bitten.
- Die freie Spende ist der „Königsweg“: Zweckgebundene Spenden sollten die Ausnahme bleiben, denn sie engen den Entscheidungsspielraum der Hilfswerke stark ein, verursachen zusätzlichen Verwaltungsaufwand.