Häufig werden beim Kauf von Haushaltsgeräten nur die Anschaffungspreise verglichen und nicht die Angaben zum Strom- und Wasserverbrauch, die die laufenden Kosten verursachen. So kann ein teureres Gerät, das weniger Strom und Wasser verbraucht, über die gesamte Laufzeit viel günstiger kommen als ein billigeres Gerät, das nicht so sparsam im Verbrauch ist. Um unterschiedlicher Fabrikate besser vergleichen zu können, gibt es seit 25 Jahren das Energielabel.
Von sparsam bis verschwenderisch
Als dieses europaweite Energieverbrauchskennzeichen 1995 eingeführt wurde, wurde die Einteilung von A (sparsam) bis G (verschwenderisch) zusammen mit den Vergleichswerten festgelegt. Weil die Hersteller den Energieverbrauch der Geräte laufend senken konnten, gelangten im Laufe der Zeit immer mehr Geräte in die Kategorie A. Um Unterschiede wieder sichtbar zu machen, wurden vor zehn Jahren noch drei höhere Effizienzklassen eingerichtet: A+, A++ und A+++ als Bestnote. Zuletzt war für den Verbraucher aber gar nicht mehr ersichtlich, dass ein A+ Kühlschrank schon zu den „Stromfressern“ zählt und dass es zwischen A++ und A+++ durchaus noch Unterschiede gibt. Ab 1. März 2021 wird es nun für einige Geräte ein neues EU-Energielabel geben. Darauf entfallen die Plus-Klassen und die Einteilung reicht wieder von A (beste) bis G (schlechteste) Energieeffizienz.
Piktogramme und Zusatzinfos auf dem neuem Label
Auch auf den neuen Labels bieten Symbole, sogenannte Piktogramme, Zusatzinformationen zu beispielsweise Fassungsvermögen, Bildschirmdiagonale, Lautstärke oder Wasserverbrauch. Es kann allerdings dauern, bis alle Haushaltsgeräte ein neues Label haben, weil auch die Bedingungen für die Zuordnung bei jeder Geräteart neu festgelegt wurden. In der Übergangszeit sind beide Label nebeneinander platziert, damit sich die Kunden an die neue Skalierung gewöhnen können. Denn als Anreiz für technische Neuerungen werden es in der Anfangszeit nur wenige Geräte in die Effizienzklasse A oder auch B schaffen. Verbraucherinnen und Verbrauchen müssen sich darauf einstellen, dass ein Gerät, das bislang als A+++ angeboten wurde, auf dem neuen Label wahrscheinlich nur noch C Klasse ist, obwohl es genauso empfehlenswert ist.
Energielabel jetzt mit QR-Code
Ganz neu ist ein QR-Code auf dem Etikett. Über diesen Code können Verbraucher mit ihrem Smartphone zusätzliche Informationen zu dem Gerät aus der europäischen Produktdatenbank „EPREL“ abrufen. Geplant ist auch, dass die Hersteller von Elektrogeräten hier Informationen über weitere Nachhaltigkeitsstandards hinterlegen. Dazu gehört beispielsweise die Reparatur- und Recycling-Fähigkeit, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Reparaturanleitungen.
Für Beleuchtung wird das neue EU-Energielabel ab September 2021 eingeführt. Auch dort gibt es Übergangszeiträume vom 1. September 2021 bis zum 1. März 2023. Weitere Produktgruppen werden nach und nach angepasst. Ziel ist die Umstellung aller Produktgruppen auf das neue Energielabel bis spätestens 2030.