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Entsaften

Wie gelingt Johannisbeernektar?

Maria Burkhardt
Maria Burkhardt
am Mittwoch, 20.07.2022 - 12:00

In vielen Gärten sind die Johannisbeeren nun reif und bereit zum Verarbeiten. Wir zeigen, wie man große Mengen Saft und Nektar in der eigenen Küche herstellt.

Eine Wochenblattleserin fragte unsere Hauswirtschaftsredakteurin:

"Für ein Kuchenrezept brauche ich Johannisbeernektar. Wie kann ich ihn selber herstellen?"

Nektar richtig kochen und mischen

Dampfentsafter steht auf einem Ceranfeld. Daneben eine große Schüssel mit schwarzen -Johannisbeeren

Bei Nektar handelt es sich um verdünnten Saft. Der Fruchtsaftanteil liegt gewöhnlich zwischen 25 und 50 Prozent. Wird Johannisbeersaft mit der gleichen Menge Wasser verdünnt, entsteht folglich Johannisbeernektar.

Für größere Mengen Saft bietet sich das Dampfentsaften an. In die Geräte wird unten Wasser eingefüllt, in einen Siebeinsatz kommen die entstielten, gewaschenen Johannisbeeren. Das Wasser wird erhitzt, der Dampf steigt durch einen Stutzen zu den Johannisbeeren auf und bringt ihre Schale zum Platzen. Der Saft wird im Entsafter aufgefangen und zwischendurch über einen Schlauch in einen Kochtopf gegossen. Darin wird der Saft noch kurz erhitzt und so gesüßt, dass er nicht mehr sauer schmeckt. Abgefüllt wird er in sauber ausgekochte Flaschen mit Schraubverschluss, bis 3 mm unter den Rand. Zum Trinken wird der Saft mit Leitungs- oder Mineralwasser verdünnt. Im Mengenverhältnis 1:1 entsteht Nektar.

Entsaften durch Einfrieren

Eine andere Möglichkeit ist, Johannis-, Him- oder Brombeeren erst einzufrieren und dann den Saft zu gewinnen. Dafür werden die Beeren nach und nach gepflückt, damit sie schön ausreifen können, und dann eingefroren. Wenn genügend vorrätig sind, lässt man sie über Nacht in einem Sieb oder Mulltuch auftauen und fängt den Saft in einer Schüssel auf. Im Siebtuch bleiben nur Schalenanteile und Kerne zurück, die als Ballaststoffe im Müsli mitgegessen werden können oder auf den Kompost kommen. Den unverdünnten Saft erhitzen und mit Zucker süßen, bis er angenehm schmeckt. Dann randvoll in sterile Flaschen abfüllen, damit er sich im kühlen Keller hält. Je nach Bedarf kann er zu Gelee oder Likör weiterverarbeitet werden.

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