Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Winterfütterung

Vögel füttern: Diese 7 Fehler sollte man vermeiden

Damit die Vögel im Winter die Futterstelle finden, sollte man bereits im Herbst mit der Fütterung beginnen.
Stephanie Drewing
am Freitag, 23.12.2022 - 08:24

Im Winter die Vögel in der Nachbarschaft zu füttern ist einfach und offen für alle: egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Diese gängigen Fehler sollten Sie aber vermeiden

Vögel füttern und beobachten ist einfach: Im Grunde braucht es nur ein Futterhäuschen und etwas Futter. Die Zufütterung von Wildvögeln wird in Deutschland schon lange praktiziert und wird immer wichtiger, je mehr Lebensraum für Vögel von uns Menschen zerstört wird. Es gibt immer weniger geeignete Flächen zum Leben und auch das Nahrungsangebot durch das Insektensterben wird kleiner. Deswegen ist Vögel füttern eine schnelle und einfache Unterstützung, um Populationen von Wildvögeln zu sichern.

1. Nicht regelmäßig füttern

Viele Vögel, die die Futterstelle besuchen, sind Wiederholungstäter: Sie wohnen oft das ganze Jahr in der Nähe („Standvögel“) und kennen ihre Nachbarschaft selbstverständlich: Dort wo sie regelmäßig gutes Futter bekommen, kommen sie immer wieder vorbei – und erzählen es auch ihren Vogelfreunden. Vergleichen Sie es doch einfach, wie mit einem Kiosk in der Nachbarschaft: Wenn Sie dort immer wieder vor verschlossenen Türen stehen, gehen Sie wahrscheinlich auch lieber woanders hin.

Haben sich die Vögel an die Futterstelle gewöhnt, ist das Anbieten von Futter – gerade im Winter – überlebenswichtig! Über Nacht verbrauchen Vögel sehr viel Energie, die sie am Morgen direkt wieder über das Futter wieder aufnehmen müssen. Wenn sie dann leere Futterhäuschen anfliegen, kann dies für die kleinen Vögel schnell lebensbedrohlich werden, da Fliegen ebenfalls sehr viel Energie kostet.

Unser Tipp: Checken Sie regelmäßig das Futter und füllen rechtzeitig auf.

2. Zu spät mit Füttern anfangen

Wer nicht sowieso das ganze Jahr füttert, sollte im Herbst damit beginnen, seine Futterstelle aufzustellen und zu bestücken. An warmen Tagen fliegen Vögel häufiger und haben so eher die Möglichkeit neue Futterhäuschen zu entdecken. Standvögel wählen im Herbst außerdem ihr Winterquartier aus und schauen dabei auch nach geeigneten Futterquellen für den Winter. Im Herbst sind auch die Jungvögel des Jahres oft noch im Familienverband und lernen so von den älteren Vögeln auch Futterhäuschen kennen.

3. Nicht das passende Futter anbieten

Niemals sollten Sie Vögel mit Brot, Kuchen, gekochten Kartoffeln oder Essensresten füttern. Da je nach Vogelart unterschiedliche Geschmäcker vorherrschen, sollte eine Mischung an folgenden Futtermitteln angeboten werden.

  • Streufutter mit Sonnenblumenkernen, Hanf, Erdnüssen und etwas Getreide
  • Fettfutter aus Hafer- und Weizenflocken
  • Meisenknödel
  • Bei Bedarf Apfelstücke und getrocknete Mehlwürmer

Damit können unterschiedliche Vogelarten versorgt werden.

4. Futterhaus an ungeeigneten Orten aufstellen

Damit sich die Vögel an der Futterstelle wohl fühlen, sollte diese in der Nähe von Hecken und Bäumen aufgestellt werden. So können die Vögel bei Gefahr schnell in das sichere Gebüsch verschwinden und von dort auch die Futterstellen anfliegen.

5. Nur eine Futterstelle einrichten

So wie die verschiedenen Vogelarten unterschiedliches Futter bevorzugen, so sieht es auch bei der Wahl der Futterstelle aus. Einige Arten fressen am Boden (Rotkehlchen, Amseln …), andere fliegen das klassische Futterhäuschen an und andere lieben Futtersäulen-Spender.

Optimal ist daher eine Kombination aus verschiedenen Futterstellen im vogelfreundlichen Garten einzurichten:

  • Futterhaus: Das Dach sollte so weit überstehen, das Futter auch bei Regen und Schnee trocken bleibt. Der Abstand vom Boden zum Dach sollte etwa 30 Zentimeter haben, damit sich auch Stieglitze und Buchfinken hineintrauen.
  • Futtersäulen-Spender und Drahtgitter-Silos: Hier bleibt das Futter trocken und rutscht immer nach, so bleibt die Vergeudung von Futter aus und große Arten wie Krähen, Elstern oder auch Eichhörnchen bleiben fern. Dafür kommen gerne alle Meisen und auch Kleiber.
  • Meisenknödel oder Ringe: Am besten ohne Plastiknetz und stattdessen in entsprechenden Haltern angebracht, nehmen diese viele Vögel an. Auch einfach nur in Baumrinde geschmiert bereits ein Fest für viele Vogelarten.
  • Bodenfütterung: idealerweise mit einem Futtertisch am Boden.

6. Futterstelle nicht reinigen

Hygiene ist wichtig. Daher sollte ein Futterhäuschen mindestens einmal im Monat gründlich gereinigt werden. Dabei Futterreste mit einer Bürste entfernen und bei großen Verschmutzungen mit heißem Wasser ausspülen. Desinfektionsmittel und chemische Reinigungsmittel sind nicht notwendig.

7. Kein Wasser anbieten

Zur Vogelfütterung gehört auch da Anbieten von Wasser. Oft liest man, dass im Winter bei Tränken das Gefieder vereist, aber dies ist nicht korrekt: Das Gefieder ist wasserabweisend und auch im Winter müssen Vögel baden und trinken. Bieten Sie daher auch Vogeltränken an und halten diese eisfrei. So verhindern Sie auch, das Vögel Schmelzwasser am Straßenrand trinken, welches durch Streusalz verunreinigt ist.

Am besten: Garten und Balkon vogelfreundlich gestalten

Am besten ist allerdings, wenn wir Vögeln geeignete Lebensräume zur Verfügung stellen: ein vogelfreundlicher Garten mit heimischen Saaten und Pflanzen, die Insekten erfreuen, dichten Hecken und Gebüschen, passenden Nisthilfen und eben auch mit Futterstellen, Tränken und Sandbädern.

Der Beitrag „7 Fehler beim Vögel füttern, die man vermeiden sollte“ ist zuerst erschienen bei kraut&rüben.
Auch interessant