Weizeneiweiße lösen Erkrankungen aus
60 Weizensorten untersucht
Im Vergleich: Dinkel, Emmer, Einkorn und Weizen
Welche glutenhaltigen Getreideartens sind am bekömmlichsten für Menschen mit Weizen-Unverträglichkeit? Das hat das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie untersucht. Dabei wurden Dinkel, Emmer, Einkorn, Brotweizen und Hartweizen unter die Lupe genommen. Ergebnis: Dinkel und Emmer haben nicht so gut abgeschnitten wie erwartet, Brotweizen und Hartweizen waren besser als erwartet, und Einkorn hat den niedrigsten Gehalt an „kritischen“ Inhaltsstoffen.
Als Maß für die Bekömmlichkeit wurde der Gehalt an Eiweißmolekülen namens alpha-Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) genommen. Sie kommen in der Natur vor allem im Getreidekorn vor und dienen dazu, die Pflanzensamen vor Fraßfeinden zu schützen. Die ATI hemmen die Verdauungsenzyme von Insekten, aber auch von Menschen und sind zudem schwer verdaulich. Je nach Dosis regen sie auch die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe an und stimulieren auf diese Weise das Immunsystem. Medizinische Daten weisen darauf hin, dass die Enzym-Inhibitoren nicht nur Darmbeschwerden verursachen, sondern auch Benommenheit, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautveränderungen und depressive Verstimmungen. Bekannt ist, dass die Inhibitoren Auslöser für Weizenallergien sein können.
Wie hoch der Gehalt der Enzym-Inhibitoren im jeweiligen Getreide ist, ist zum einen durch das Erbgut der Pflanze und zum anderen durch Umwelteinflüsse bestimmt. Am Leibniz-Institut wurden 40 neue und ursprüngliche Sorten miteinander verglichen; jeweils acht Sorten pro Weizenart.