Landwirt mit Burn-out: Der Weg zurück ins Leben
Der Landwirt Helmut Grillmeier hatte ein Burn-out – und er konnte Hilfe annehmen. Dadurch hat er verhindert, dass es die Familie und den Betrieb zerreißt. Im Video erzählt die Familie, warum es ihnen heute besser geht als je zuvor.

Die Depression hatte sich lange angekündigt. Landwirt Helmut Grillmeier wurde zunehmend zum Schatten seiner selbst. Er selbst nahm seine Symptome wahr, dachte aber, es wäre körperlich etwas nicht in Ordnung – ein Tumor oder ein schlechter Blutwert. Er ging von Arzt zu Arzt, aber nichts half. Auf die Idee, eine Psychotherapie zu machen, kam er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. In der Landwirtschaft ein häufiges Phänomen. Es war ein harter Weg, bis er sich entschließen konnte, Hilfe anzunehmen und eine Therapie zu machen. Rückblickend war es aber der einzig richtige Weg.
Die ganze Geschichte lesen Sie in Ausgabe 12 des Wochenblattes.
Burn-out: Landwirte sind häufiger betroffen

Wie es um die seelische Gesundheit von Landwirten steht, das zeigen die Zahlen einer Umfrage der Psychologin Maria Roth aus dem Jahr 2022: In Deutschland sind beinahe fünfmal so viele Landwirtinnen und Landwirte von Burn-out betroffen wie Personen der Allgemeinbevölkerung. Mehr als doppelt so viele Landwirtinnen und Landwirte sind an Angst erkrankt. Und die Rate für Depression liegt bei den Landwirtinnen und Landwirten dreimal höher als in der Allgemeinbevölkerung.
Fachärztin Hendrix ist der Überzeugung, dass es in vielen Fällen zu diesen psychischen Erkrankungen erst kommt, wenn man zu lange versucht, alles allein zu machen. Die Psychotherapeutin hat eine Gruppe ausgemacht, der es besonders schwer fällt, sich Hilfe zu holen: die Generation der heute 50- bis 65-Jährigen. Sie haben von ihren Eltern Gehorsam und Arbeiten bis zum Zusammenbruch gelernt. Gleichzeitig erlebt Hendrix durch ihre Arbeit, wie schwer es ist, in der bäuerlichen Bevölkerung durchzudringen und zu vermitteln, dass es Hilfsangebote gibt und man sich Hilfe holen kann.
Beratungsstellen für bäuerliche Familien
MontagsTelefon des BBV
Tel. 0800-131-131-0, montags (auch an Feiertagen), 9 bis 13 Uhr und 16 bis 20 Uhr anonym, vertraulich, kostenfrei.
Krisenhotline der SVLFG
Tel. 0561-785-10101, jederzeit: 24 Stunden an 7 Tagen der Woche, für besonders belastende Momente, anonym, vertraulich, zum ortsüblichen Telefontarif.
SVLFG–Kontakttelefon
bei seelischen Belastungen, Tel. 0561-785-10512, anonym bis zum Einstieg in Präventionsprogramme wie Online-Training oder intensive Einzelfall-Coachings, vertraulich, während der üblichen Bürozeiten, zum ortsüblichen Telefontarif.
Adressen der landwirtschaftlichen Familienberatungen der katholischen und evangelischen Kirche in Bayern
Sie arbeiten unabhängig und vertraulich, telefonisch, und zwar in der Beratungsstelle oder am Betrieb.
Diözese Augsburg (Christine Beuer):
Telefon 08222-411166,
E-Mail: bfb@bistum-augsburg.de,
www.klb-augsburg.de
Erzdiözese Bamberg (Fritz Kroder):
Telefon 09194-796767, Fax: 09194-796729,
E-Mail: info@lfb-bamberg.de,
www.lfb-bamberg.de
Diözese Eichstätt (Katharina Nieberle-Göpfert):
Telefon 08421-50888, Fax: 08421-50628
E-Mail: lfb@bistum-eichstaett.de,
www.klb-eichstaett.de
Erzdiözese München und Freising (Peter Bartlechner):
Telefon 08072-9733, Fax: 08072-9735,
E-Mail: pbartlechner@eomuc.de
Diözese Passau (Helga Grömer):
Telefon 0151-17653139,
E-Mail: lfb@bistum-passau.de
Diözese Würzburg (Wolfgang Scharl):
Telefon 0931-386-63725, Fax: 0931-386-63729,
E-Mail: info@lfb-wuerzburg.de,
www.lfb-wuerzburg.de
Diözese Regensburg (Harald Staudinger);
Telefon 0941-597-2468,
E-Mail: bfb@bistum-regensburg.de
LFB der Evang. Kirche in Bayern (Walter Engeler):
Telefon 09854-1036, Fax: 09854-1050,
E-Mail: lfb@ebz-hesselberg.de,
www.ebz-hesselberg.de
Mediation des BBV
www.bayerischerbauernverband.de/mediation
vertraulich, kostengünstig, die SVLFG übernimmt nach positiver Prüfung der versicherungsrechtlichen Voraussetzung die Kosten der ersten zehn Stunden.